Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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fjord, einer kleinen Ortschaft cm einem Fjord gelegen. Hier liegen wir 
nun schon zehn Tage und warten. 
Mit dem Motorrad war ich schon einmal am Polarkreis. 
Er ist gekennzeichnet mit einem grossen Stein, darauf steht einte Kugej 
mit der Inschrift: „Polarkreis." Jetzt ist auch ein Hakenkreuz einge¬ 
meißelt. Hier scheint die Sonne am 21. Juni 24 Stunden lang. Jy 
Elsfjord, wo wir in einem Mädchenpensionat untergebracht jtttfy 
zirka 30 Kilometer südlich des1 Polarkreises, ist es schon 24 Stunden 
hellichter Tag. Man gewöhnt sich an alles. Abends fahren wir mit 
Sturmbooten fischen. 
Eine Kompagnie von uns wurde mit Skiern ausgerüstet und 
ist schon seit zehn Tagen auf dem Wege nach Narvik, um unserM 
hart bedrängten Kameraden Hilfe zu bringen. Bodö ist bereits von 
uns genommen. Dort ist ein Flugplatz und nun kann es losgehen; 
Soeben kommt der Funker mit der Nachricht, Narvik ist wieder 
in unserer Hand. Die norwegischen Truppen haben kapituliert, bfc 
Engländer haben sich auf Hammerfest zurückgezogen. Da können sie 
nun mit den Eisbären Freundschaft schließen und eventuell die 
Selbständigkeit dieser Tiergattung in Schutz nehmen, wenn tvtir 
nicht dort oben in der nördlichsten Stadt der Welt auch noch ettoas 
dreinreden werden. 
Uffz. Franz Point ne r.! 
Unsere Gebirgsjäger Im Horden 
(PK.) Jeder deutsche Soldat, der auf norwegischem Boden 
gekämpft hat, kennt sie — die Straft 50. Es ist die norwegische 
Reichsstraße, die sich vom Skagerrak quf’r durch das langgestreckte 
Norwegen über mehr als 2000 Kilomieter bis zum Eismeer hinaus¬ 
zieht. Unsere Truppen sind auf ihr marschiert, als sie in einem gran¬ 
dios« Siegeszug nach Drvntheim vordrangen und damit gajrtz Mittel* 
ittortoegiett eroberten. Von da aus sind unsere Gebirgsjäger wieder 
dem Saufe dieser Strafte gefolgt, als sie ihren ungestümen Vor¬ 
marsch nach 'Notben antraten und Steinkjer, Namfos, Grong, Mos* 
joen, Moirana und nun auch Rognan besetzten. Dann haben die 
Spitzen unserer Truppen die Strafe verlassen und sind nach Westen 
abgebogen, um den stärksten Stützpunkt der Engländer in der nor¬ 
wegischen Provinz Nordland, Bodoe, in deutsche Hand zu bringen. 
Die Strafte 50 ist für unsere Truppen, besonders aber für die 
ostmärkij'chen Gebirgsjäger, ein Stück stolzer Soldatengeschichte ge¬ 
worden. An ihren Rändern schläft jetzt so mancher Sohn der Alpen 
im Angesicht ungeheurer Wälber, rauschender Wildbäche und schroffer 
Granitfelsen seinen letzten Schlaf. 
Wenn diese Strafte 50 auch in den norwegischen Karten den an¬ 
spruchsvollen Namen Reichsstrafte trägt, so ist sie jedoch alles andere 
als das, was wir im Reich unter Reichs strafte verstehen. Es gibt 
lange Strecken, bte zwar in bett Karten als vollwertige Straften