Volltext: Innviertler Kalender 1939 (1939)

Darm gad sie nach. Und der Lenz trank, trank und trank. Und 
lachte dann ganz verblödet sein Weib an. Der Schnapsteufel aber 
war es zufrieden. Er setzte sich immer fester auf des Lenzen Brust 
und nun war er gar daran, ihm den Atem zu verleiden. Drunten 
im Dorfe aber sagten sie: „Kein Schad' um den Lumpen! Recht 
geschieht ihm! Der hats nicht besser verdient!" Und gingen weiter 
ihren Geschäften nach. Der Lenz aber würgte weiter und dachte an 
kein Weib und an keinen Herrgott mehr. . . An den schon gar 
nicht! Seit vielen Jahren nicht. Er brauchte ihn auch nicht. Wollte 
nichts mehr wissen von ihm. War ja doch alles Pfaffenlug und 
Seefeld in Tirol 
Pfaffentrug! Geht alles darauf aus, das Volk zu verdummen. Mö¬ 
gen sie drunten im Dorfe das alte Märchen glauben — er auf 
der freien, lichten Höhe, er nicht! Und wenns einmal zu Ende 
geht — den Pfaffen wird er nicht rufen. Nein, ganz gewiß nicht! 
Der soll ihm nur nicht erst heraufkommen da! 
Aber der Pfarrer kam doch. Er hatte den armen Sünder oben 
am Berge nicht aus den Augen gelassen. Und als er nun hörte, 
es stehe schlecht um ihn, da richtete er sich den Schladminger Loden¬ 
rock, stülpte die Schneehaube auf, nahm für alle Fälle die Stola 
mit und in die große Brusttasche steckte er ein Fläschchen Wein, 
Dann griff er nach dem Eichenstock und pilgerte hinauf zum Lenzen.
	        
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