Volltext: Innviertler Kalender 1939 (1939)

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Hdolf Miller über seine Jugenchahre. 
In seinem Bud) „Mein Kampf" gibt der Zührer und Reichs¬ 
kanzlei: auch eine Schilderung seiner Jugendjabre in Gberösterceich. 
wir entnehmen dem Buch folgenden Braunau betreffenden Abschnitt. 
„Hb glückliche Bestimmung gilt es mir Heute, daß das 
Schicksal mir zum Geburtsort gerade Braunau am Inn zuwies, 
siegt doch dieses Städtchen an der Grenze jener zwei deutschen 
Staaten, deren Wiedervereinigung mindestens uns Jüngeren als 
eine mit allen Mitteln durchzuführende Lebensaufgabe erscheint. 
So scheint mir dieses kleine Grenzstädtchen das Symbol einer 
großen Aufgabe zu sein. Allein auch noch in anderer Hinsicht 
ragt es mahnend in unsere heutige Zeit, vor mehr als hundert 
Jahren hatte dieses unscheinbare Tieft, als Schauplatz eines die 
ganze deutsche Nation ergreifenden tragischen Unglücks, den 
Vorzug, für immer in den Annalen wenigstens der deutschen 
Geschichte verewigt zu werden. In der Zeit der tiefsten Ernie¬ 
drigung unseres Vaterlandes fiel dort für fein auch im Unglück 
heißgeliebtes Deutschland der Nürnberger Johannes Palm, 
bürgerlicher Buchhändler, verstockter „Nationalist" und Zran- 
zofenfeind. Hartnäckig hatte er sich geweigert, feine Mit-, besser 
Hauptschuldigen, anzugeben. Also wie Leo Schlageter. Er wurde 
allerdings auch, genau wie dieser, durch einen Regierungs- 
vertretet an Frankreich denunziert. Ein Augsburger Polizei- 
direktor erwarb sich diesen traurigen Ruhm und gab so das 
Vorbild neudeutfcher Behörden im Reiche des Herrn Severing. 
In diesem von den Strahlen deutschen Märtyrertums 
vergoldeten Innftädtchen, bayerisch dem Blute, österreichisch 
dem Staate nach, wohnten am Ende der flchtzigerjahre des 
vergangenen Jahrhunderts meine Eltern; der Vater als pflicht¬ 
getreuer Staatsbeamter, die Mutter im Haushalt aufgehend 
und vor allem uns Rindern in ewig gleichet, liebevoller Sorge 
zugetan. Nur wenig haftet aus dieser Zeit noch in meiner Er¬ 
innerung, denn schon nach wenigen Jahren mutzte der Vater 
das liebgewonnene Grenzstädtchen wieder verlassen, um inn- 
abwärts zu gehen und in Paffau eine neue Stelle zu beziehen; 
also in Deutschland selber." m. r. s. i. 
* ❖ 
❖ 
Seither ist die Stadt Braunau am Inn das Reiseziel aller 
Deutschen geworden, um jene Stätte zu sehen, wo der Schmied 
Grohdeutschlands geboten wurde, der es verstand, das zer¬ 
rüttete Reich wieder in Ruhe und in geordnete Bahnen zu 
bringen. Mit Stolz und Zreude kann die Heimatstadt dieser 
Tatsache gedenken und immerdar fei es ins Ehrenbuch einge¬ 
tragen. In dankbarer Ergebenheit hat die Stadt Braunau ihrem 
großen Sohne das Bürgerrecht verliehen, weiters den Stadt¬ 
platz in Adolf Hitler-Platz und die Salzburger-Vorstadt in 
Adolf Hitler-Straße umbenannt.
	        
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