Volltext: Innviertler Kalender 1938 (1938)

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Eine Frau in Dhidvimgen, die wegen Pres Geizes berechtigt 
wjctir,, W'schlte, itB sie bemi Tode nMo wirr, die R,achllampe tmis 
Mt» sajglte: „Man kann auch! im Finstern sterben." 
Der Straßenkehrer einer ungarischen Ortschaft würbe eines 
Tages.erhüngt ausg-efunben. Er hinterließ, einen Zettel, auf dem 
folgendes geschrieben stand: „Hab' genug gekehrt, soll jetzt 
ein anderer Wrm." 
Trockmen Humor zeigte ein französischer Soldat auf seinem 
Totenbett. Einige Kameraden waren gekommen, um von Hm Ab¬ 
schied zu nehmen. „Fasse dich," sagte einer zu dem Sterbenden, 
„du weißt, daß man einmal sterben muß." — „Das ist's ja eben, 
was milch bedrückt," entgegnete der Sterbende mit einem tiefen 
Seufzer. „Wenn man öfters stürbe, würde ich! mir nicht so viel 
daraus machen." 
W» Gemütsmensch! erwies sich zu Anfang des vorigen Jahr¬ 
hunderts ein Dieb, der zum Tode verurteilt worden war. Als 
er unter dem Galgen stand1, wünschte er noch eine Pfeife zn rau¬ 
chen. Sein Wunsch wurde erfüllt. Man reichte ihm ein Stückchen 
Schwankn, er schlug aber diesen ans und meinte: „Ich! habe keine 
Lust, mir noch! am letzten Tage meines Lebens die Schwindsucht 
zu holen." Man gab ihm nun einen Fidibbus. Er rauchte ge>müt- 
liiichl, bis ihn der Henker drängte. „Jetzt ist’s gut," sagte er end¬ 
lich und lehnte die Preise an das Galgenholz. Eben als die Hen¬ 
kersknechte an die Exekution schreiten wollten, brachte ein berit¬ 
tener Bote seine Begnadigung. Ruhig ergriff er die Pfeife und 
meinte lächelnd: „Beinahe wäre sie mir über diesen Spaß 
ausgegangen." 
Seinen Grundsätzen treu blieb bis zu seinem Lebensende der 
Bandit Meucett, der am 30. April 1934 wegen Mordes hinge¬ 
richtet wurde. Als man ihm beim Schafott das übliche Glas 
Rum anbot, lehnte er mit den Worten ab: „Ich habe niemals 
getrunken und denke nicht daran, jetzt damit zu beginnen." 
Kuriose Testamente 
In Budapest hat vor kurzem ein junger Mann omi seinem 
Onkel gfigen 700.000 Piemgiö gperbt, aber er wird seiner Erbschaft 
vorläufig nicht froh. Das Testament bestimmt nämlich, daß! er 
kein Bargeld ausgezahlt bekommen darf, vielmehr muß ihm 
Brennholz in genau festgesetzten Tagesmxngen übergeben werden. 
Dieses Holz m!nß er selbst sich neiden, dann darf er es persönlich 
Ms den Straßen von Bndapest verkaufen; anders bekommt er 
HM foeir Ertb'slchia'ft Wn *>' it»t die Hand unib überdies ist! mit 
der Neberwachung, djaßi die Te>stam!entsb!estim!mungen genau 
«injgiehMen werdet, lep. anderer Neffe des btt stör bleuen Onkels 
betraut; kann dieser zwWö Nöffe, der uochi dazu Rechtsaninalt 
ilft,' einen einziUen Bruch! der Bestimmungen nachweisen, so fällt 
die ganze Erbschaft ihm zu und der andere hat das Rassischen,. 
— Ob die beiden mlitieinainder ein Abkommen treffen können, 
wodurch sie fceidie ptioifitieiteny bleibt abzuwarten: xeÄeinMs
	        
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