Volltext: Innviertler Kalender 1938 (1938)

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©rett. 
Don Wolfgang Trousil-Linhart. 
®ÜIM und trüb ist der Morgen. Aus Feldwegen, die durch 
Korn und blumenreiche Wiesen ziehen, gehe ich! ztellos bat,tu; 
die lerchenNingeube Einsamkeit des bereiten Tages jtegt stich 
wie ein wunderbarer Segen um mein Gemüt. Kleine Wäldchen 
sind eingestreut auf diesem Talboden, Birken leuchten tote helle 
Kinder und Fichten stehen bort gleich! hohen, trotzenden Männern. 
Auf einmal nimmt das Weglein ein Ende, es verklingt mahltch 
in der Wiese tote ein Ton. Nun stche tichi mitten in diesem >gru^- 
nen Weltstück, und über mir hängen tote farblose Tücher dte aus¬ 
geregneten Wolken. 
Das Elefantenbaby 
Der Rundblick zeigt mir eine kleine Kirche. Dorthin ztcht 
es nrä$! nun. Durch der Dotterblumen dichtgedrängtes Spalter 
gehe ich bald abermals- auf einem Wtsftnweg; durchs stltUie 
Bauernhöfe läuft er dann, an Scheunen wrfoet unb gerumpel- 
vvllm Tennen, bis er in die Dorfstraßp einmündet. Aber diesem 
seltsamen Kivchig-ang will das Ziel verschlossen bleiben, — dte 
Pforte ist versperrt. 
Jch> wende mich wieder, da tritt eine alte Frau aus1 etnem 
Häuslein nebenan. Ob ichi in die Kirche will? — Es müßte nicht 
gerade sein. — Oh ja, leicht! Und' ein Dirn lein läuft um den 
Schlüssel. 
" Nun knarrt das Schloß, unb ich trete ein. Ach', hier wohnt 
lange kein Gott und kein Heiliger mSr auf diesen leeren Altären.
	        
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