Volltext: Innviertler Kalender 1937 (1937)

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In ber bürgerlichen Haushaltungsschule Mistelbach frei WelZ, 
Oberösterreich, erhalten -die heranwachsenden Töchter aus bür^ 
aerttchien und bäuerlichen Kreisen über alles Unterricht, was 
für eine angehende Bürgers- und Bauersfrau von Bedeutung 
ist: Weiß«- und Kleide mähen, Schnittzeichnen, Reinigung uns 
Bähart'blungi der Kleidung, Wäsch>e, Möbel, Instandhaltung der 
Wohnung, Kochen, Backen, Wursten, Einsieden, Konservieren wird 
ihnen idia gezeigt, nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. 
Denn es stehen Küche und Eiskeller, Einsiedekammer usw. zur 
Verfügung, in denen die Schülerinnen unter Anleitung der Fach- 
Ichreriuncn arbeiten. Ueber den Anbau von Gemüse und Blu¬ 
men wird in der Schule und auch im Garten unterrichtet, beson¬ 
ders über Anbau, Pflege, Ernte und Aufbewahrung. IN Näh- 
ztjmmer, Waschküche und Bügelstube wird die Herstellung der 
Wäsche und Kleidung und deren Behandlung, Reinigung und Er¬ 
haltung gelehrt. Kranken- und Kinderpflege, sowie die theo¬ 
retische und praktiche Ertüchtigung in der Verrichtung aller Haus» 
Nchen ■ Arbeiten kommen zu vollem Rechtlev Endlich haben die 
Schülerinnen noch Gelegenheit, durch Einführung in die haus- 
wirtschaftliche Buchhaltung, Servierkunde, Lebenskunde und 
Anstandslehre sich! biete Vorteile für ihrio spätere BerufA- 
pflichtenerfüllung anzueignen. 
Kommt leine tüchtige Hausfrau mit solchen Kenntnissen hinaus 
Ws Leben, dann kann sie „aus Vollem schöpfen" und wird in 
allen Lagen ihren „Mann" stellen. Die Haushaltungsschule Mi* 
stelbach kann auch deshalb mit gutem Gewissen empfohlen wer¬ 
den, weil von verschiedenen Seiten sowohl durch die Eltern als 
auch durch die Zöglinge überaus, ehrenvolle Anerkennungen ein¬ 
gelangt sind. So hat uns der Bräutigam eines Altzöglings <m> 
läßlich der bevorstehenden Vermählung geschrieben: „Das zeit¬ 
weise Zusammensein mit meiner Braut in ihrem Familien/- 
kreise in den Ferien hat mir Gelegenheit gegeben, ihre Fort^ 
fchiritte wahrzunehmen. Ich will Ihnen daher Heute meinen ver¬ 
bindlichsten Dank für alle Ihre Liebe und Güte aussprechen. 
Der Herr vergelte es Ihnen. Ich! werde mich dadurch dank!- 
bar erzeigen, daß, iichi die Anstalt weiter empfehle. Auch eine 
heilige Messe lasse ichi im kommenden Monat für die Leitung der 
Anstalt aufopfern." 
Ein Priester, durch! dessen Vermittlung schon mehrere Zög¬ 
linge an die Haushaltungsschule Wistelbach empfohlen wurden, 
hat gelegentlich eines solchen Falles berichtet, daß. wieder eine 
Familie ihre Tochter der H ans h altungs sch ule Mistelbach! anver¬ 
traut. Er schreibt dann: „Ich freue mich darüber, weil' ich mit 
Dank den guten, erziehlichen und charakterbildenden Einffluß 
beobachten konnte und kann, den Mistelbach auf die Schülerinnen 
ausübt und weil ich! am Gedeihen und- Blühen der Anstalt 
ehrlichen Anteil nehme." 
Ein anderer Zögling berichtet: „Meine Mutter ist; mit mir 
sehr zufrieden. Ich! fühle mich zu Hause sehr glücklich, aber ich 
werde die schönste Zeit meiner Jugend nie vergessen. Run wer die
	        
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