Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Um aber allen diesen Anforderungen gewachsen zu fein, 
gehören Kenntnisse dazu, die man sich in der Jugend erwerben 
soll, in die man eingeführt werden muß,. Wie viele Mädchen 
suchen eine Stellung oder heiraten früh, ohne etwas für ihren 
Berus als Hausfrau und Familienmutter gelernt zu haben. 
Wie unglücklich und unzufrieden sind oftmals die Leute, wenn 
sie erkennen, daß. sie ihren Verpflichtungen nicht gewachsen find, 
daß beinahe alles, was sie angreifen, unternehmen, mißlingt. 
Diese traurige Erscheinung zeigt uns nur zu oft das Leben. Und 
da heißt es daun in den meisten Fällen: „Na, ja, sie wird stich 
Haushaltungsfchule Mistelbach, Schuljahr 1934/35. 
1. Reihe, sitzend von links nach rechts: Rackerseder (St. Radegund), Mittermaier (St. Radegund), 
Schwester Karoline, Schwester Dominika, Schwester Oberin, Schwester Lamberta, Schwester Viri- 
dmna, Wiesinger. — 2. Reihe, stehend von links nach rechts: Türk (Schärding), Winklhofer 
(Mattighofen), Piereder (Ried), Viehmann, Barbara Hainböck, Linkeseder, Eichinger, Johanna 
Hcnnböck. — 3. Reihe: Pöll, Steiner, Zangger, Wagner, Hofstadler, Pohn, Pühringer, Schindlbauer, 
Krenbacher. — 4. Reihe: Neumaier, Priglinger, Penninger, Lang (Schärding) Leeb, Kammer¬ 
huber, Auzinger (Enzenkirchen). — 5. Reihe: Ettl, Herzog, Reiter, Bernhard, Gamper, Foltiu. 
sichjon im Lause der Zeit zurechtfinden, einarbeiten, ertüchtigen!" 
Ja, gewiß, sie wird — aber erst, nachdem sie bothet, weiß 
Gott wie lange, teures bitteres Lehrgeld zahlte! Und Lehrgeld'» 
zahlen ans diese Art und Weise ist s^ejjitiefls in unseren Tagen 
eine sehr kostspielige Sache. Sie hätte diese so mühlsam und 
bitter erworbenen Kenntnisse einfacher, leichter, froher und 
billiger haben können, wenn sie eben für den Besuch einer bür¬ 
gerlichen Haushaltungschule „rechtes" Lehrgeld gezahlt hätte.