zung das Urteil gefällt, wonach der Angeklagte einstimmig für
schuldig erklärt wurde, „nach! der durch die Proklamation übt»
12. Wemmvnat bewilligten Begnadigung als Anführer die Waf¬
fen ergriffen und die Tiroler zum Aufstand gereizt zu haben"
und am 27. Januar in einem Stall mit einem Paar Pistolen
und einem Degen angetroffen worden zu sein, obgleich! der Be¬
fehl vom 12. Weinmonat die Ablieferung der Waffen binnen 5
Tagen befehlen. In einer zweiten Abstimmung wurde dann die
Todesstrafe ausgesprochen.
In der Nacht zum 20. traf Hofer seine letzten Anordnungen,
die er in einer an seinen Freund Pilhler gerichteten Verfügung
niederlegte:
„Lieber Herr Bruder! Der göttliche Wille ist es gewesen,
daß ich hab müssen hier in Mantua mein Zeitliches' mit dem
Ewigen verwechseln. Aber Gott sei Dank um seine göttliche
Gnade. Mir ist es so leicht vorgekommen, als wenn ich zu et¬
was anderem ausgeführt würde. Gott wird mir auch! die Gttadie
verleihen bis znm letzten Augenblick, damit tich dahin kommen
kann, wo sich meine Seele mit allen Ausertoählten ewig erfreuen
wird, wo ich! auch für alle bitten werde, besonders! für die ich
am meisten zu bitten schuldig bin. Alle guten Freunde und Be¬
kannten sollen auch! bitten für mich, und mir aus den heißen
Flamme;: helfen, wenn ich! noch etwa in dem Fegfener büßen
muß. Die Gottesdienste soll die liebste mein Wirtin zu St.
Martin beim rosenfarbenen Blut halten lassen und- bitten in bei¬
den Pfarren. Den Freunden ist Suppe und Fleisch, zu geben 'Beifm'
untern Wirt nebst einem Wein (beim Totentrunk). Das Geld',
das ich bei mir gehabt habe, habe ich foett Armen ausgefeilt’.
Im übrigen roate ab mit den Leuten so rödl (redlich) als du
kannst, daß ich nicht zu büßen brauche. Bon der Welt lebt alle