Volltext: Innviertler Kalender 1933 (1933)

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So Ifts auch recht. „Ach, es ist schrecklich", klagt die junge 
Frau ihrer Mutter, „ich weiß nicht, was ich machen soll — ich kann 
mein Ausgabenbuch nicht in Ordnung kriegen: immer, wenn ich abrechne, 
fehlt etwas!" —'„Aber das ist doch so einfach, du ziehst einfach die 
Ausgaben, die du noch weißt, von den Einnahmen ab —, und den Rest 
schreibst du unter „Diverses" ein . . 
Und doch nicht. „Und noch ein Beispiel", rief der Volksbe- 
glücker. „Ein Mann, der es fertig bekommt, das Rauchen aufzugeben, 
der hat Energie, der bekommt auch sonst alles fertig, was er will! — 
„Bloß eins nicht! ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund. — „Und 
was soll das eine sein? — „Er kann's nicht unterlassen, damit zn 
renommieren." 
Die Fingst. Willi sah, als er mit Papa spazieren ging, einen 
riesigen Fleischerhund und weinte vor Angst. — „Aber warum brüllst 
du denn?" fragte der Papa. „Vor dem Hund brauchst du doch keine 
Angst zu haben!" — „Hast du denn keine Angst vor ihm?" forschte 
Willi. — „Aber kein Gedanke! warf Papa sich in die Brust. — „Hm", 
machte Willi zweifelnd. „Und vor einem Löwen — hast du da auch 
keine Augst? — Papa, der wußte, daß kein Löwe greifbar war, erwiderte 
überzeugend: „Natürlich nicht!" — „Aha", erkannte Willi an. „Dann 
hast du also nur vor Mama Angst?" 
Kindermund. „Mutti läßt grüßen und bitten, Sie möchten 
heute zu uns zum Abendbrot kommen." — „Sehr gern. Aber irrst du 
dich auch nicht?" — „Nein. Vati hat gesagt, wenn sie schon kommen 
soll, dann bald, damit wir es hinter uns haben." 
verraten. „Weil Sie so ehrlich gewesen sind", sagte die alte 
Dame, „dürfen Sie den gefundenen Regenschirm behalten. Er ist zwar 
nicht mehr neu, aber Sie können ihn immer noch beim Althändler ver¬ 
kaufen ..." — „Nein", versichert traurig der ehrliche Finder-. „Ich 
bin schon in zwanzig Geschäften gewesen, aber niemand will ihn haben." 
Sein Dackel. Der Oberförster konnte sich wieder einmal nicht 
genug daran tun, die Intelligenz seines Dackels zu preisen. Diesmal 
aber wurde er vom Schulleiter geschlagen, der berichtete: „Das ist noch 
gar nichts. Als ich meinen Schnauzerl gestern mit ins Gasthaus nahm, 
aber vergaß, ihm etwas geben zn lassen, ist das Vieh plötzlich ver¬ 
schwunden. Nach einer Weite kommt er wieder — und was meinen 
Sie, was er im Maul hält? Die Speisekarte!" 
vorsichtig. Tourist: „Heus möcht' ich die Gamskogelwand 
besteigen, raten Sie mir zn einem Führer, Herr Wirt?" — Raten kann 
ich Ihnen da nicht, aber ich bitte, um vorherige Begleichung der Hotel¬ 
rechnung." 
Schlau. Das Stubenmädchen kam dazu, wie die Köchin einen 
Brief über den dampfenden Teekessel hielt. — „Was machst du denn da?" 
fragte sie verwundert? — „Ach, weißt du", sagte die Köchin, „das ist 
ein Brief von Willi, mit dem ich doch endgültig auseinander bin. Und 
da möchte ich mm wissen, was er schreibt, ehe ich den Brief imeröffnet 
zurückschicke ..."
	        
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