Volltext: Innviertler Kalender 1933 (1933)

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Dienern Bnrghausen, dessen Räume noch erheblich vermehrt wer¬ 
den können, berufen, neben den geschichtlichen itnb volkskund¬ 
lichen Sammlungeu auch die Darstellung der heimatlichen 
Natur, b. H. der Geologie und Mineralogie, der Fauna und 
Flora, iiin seinen Arbeitsbereich! zu nehmen. Zahlreiche. Naturob- 
jefte und gutes Bildermaterial sollen vor allem iu der Jugend 
neben Kenntnissen auch Liebe zu unserer Heimat erwecken und 
fördern und nicht zuletzt zur Beobachtung im Freien anregen. 
Dieses und der Gedanke des Naturschutzes sind die Leitmotive 
unserer Bestrebungen, nicht aber etwa die Ausstellung möglichst 
vollständiger systematischer Sammlungen. 
Jede Stadt unseres lieben Inn- und ©alzachgaues hat sein 
historisches Museum oder sein Heimatfyaus, jede dieser mit Fleiß 
und Liebe erstellten und betreuten Sammlungen hat ihre be¬ 
sondere Seele und ihre ganz eigenen Werte. Denn nichts ist 
Unrichtiger als zu sagen: Von den Heimatmuseen ist eins wie 
das andere. Der wahre Heimatsreiunb will sie alle kennen 
lernen und so fein Wissen von der Heimat erweitern und ab¬ 
runden. Damit werden sich ihm viele Zusammenhänge und 
Wechselbeziehungen .offenbaren und es wird auch, bas große, 
erstrebenswerte Ziel einer verständigen Zusammenarbeit der 
Heimatvereine immer mehr erreicht werden. 
Verklungene Abtei am Inn. 
(Formbach) 
Von Max Karl, St. Martin, Jnnkr eis. 
Zwei Türme ragen aus dem Tale 
Gar wuchtig in das Land hinaus, 
Mt Hellem ehern Glocken schalle 
Grüßt mich ein stilles Gotteshaus. 
Der grüne 3im umbraust die Stätte, 
Darinnen einst der Arüder Ehor 
3n feierlicher Morgenmette 
Sein Loblied sang zum Lerrn empor. 
Äon Dörmbachs Grafen einst ge¬ 
gründet, 
Den Mannen Aenedikts geweiht, 
Hat Ehrtstt Lehr' es treu verkündet 
Wenn auch gedroht manch’ Sturm 
der Zeit 
Gs hat getobt um seine Mauern 
Des Krieg- s Unheil Mord u Arand, 
Doch auch in allen Kriegesschauern 
Hielt it-irch’ u Kloster mutig stand 
Ais dann vor mehr als 100 Jahren 
Die Staatsgewalt ein Gnd' gemacht, 
Und von dem Lang, dem wunder¬ 
baren, 
Kein Ton mehr drang in düstre Nacht. 
Sie zogen aus des Klosters Lallen, 
Das Kreuz aufnehmend in Geduld, 
Den harten Kreuzweg still sie wallen, 
Zu sühnen für der Mächtigen Schuld. 
Noch stehen Deine alten Mauern 
Dom 3nn umbraust, auf steiler 
Löh'. 
Mich überkommt ein stilles Trauern 
Menit deine Einsamkeit ich seh'. 
Doch deine Glocken helle klingen, 
Gar hoffnungsvoll tönt ihr Choral, 
Mir ist's, als wollten sie mir fingen! 
Wir sehn die Mönche noch einmal:
	        
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