besonders in großen Städten, während des ganzen Winters zu haben —
Ausland und Mistbeetkultur sorgen dafür — aber der Preis ist im Winter
derart, daß er für die Allgemeinheit nicht in Frage kommt. Je weiter
der Sommer vorschreitet, desto billiger wird der Häuptelsalat. Später
muß man die äußeren Blätter entfernen, während diese bis etwa Ende
Juni noch so zart sind, daß sie mitverwendet werden sönnen. Der Häuptel¬
salat hat den Vorzng, nicht nur erfrischend und wohlschmeckend, sondern
vor allem auch sehr nahrhaft nnd bekömmlich zn fein. Die Blätter des
Salates enthalten viele blutbildende, eisenhaltige Stoffe, die den eigent¬
lichen Wert ausmachen und ihn somit zn einem wichtigen Nährmittel
erheben. Die Bereitung dieses Salates ist bekanntlich sehr verschieden.
In Oesterreich wird er meistens in der Küche fertig zubereitet und dann
erst auf den Tisch gebracht. Gewöhnlich wird der grüne Salat mit Essig
fvielfach wird von ärztlicher Seite statt Essig Zitronensaft empfohlen),
Del, Salz und eventuell Zucker „angemocht", wie der Kunstausdrnck hie-
für lautet. Mau kann aber auch z. B. eine Salatfauce von Eiern, Del,
usw. bereiten, die dann über den Salat geschüttet, diesen zu einem be¬
sonders pikanten Gericht macht. Sehr beliebt ist in manchen Haushalten
auch die Beigabe von süßem oder saurem Nahm. Auf dem Lande wieder
findet man vielfach den Specksalat, bei dem statt des Deles feinwürfelig
geschnittene Speckstückchen gebraten und nebst dem ausgebratenen Fett
darangegeben werden. Die Verwendung des Häuptelsalates ist, wie die
Bereitung, die denkbar verschiedenste. Hauptsächlich kommt er als Bei¬
gabe zu Fleischspeisen auf den Tisch, vielfach aber auch als Abeudgericht.
Sehr beliebt ist es, alle möglichen Eierspeisen mit dem Salat zu kom¬
binieren wie: weiche oder harte Eier, Spiegeleier, Eierspeise mit Salat
usw. Es sind dies beliebte Abendspeisen im Sommer, die noch den
Vorteil haben, daß sie leicht verdaulich und daher bekömmlich sind.
Nach dem Häuptelsalat spielt der Gurkensalat eine Hauptrolle im
sommerlichen Küchenzettel. Gurkensalat ist meist als nicht der Gesund¬
heit zuträglich verschrieen. Es ist wohl richtig, daß er nicht so zuträglich
ist, wie der Häuptelsalat. Wer Gurkensalat aber mit Maß und Ziel
genießt, wird keine Nachteile davon haben Seine Bereitung ist eine
zweifache. Er wird entweder mit Essig, Del, Pfeffer und Salz oder
nach deutscher Art mit Rahm zubereitet. Letztere Art hat den Vorteil,
daß der Salat, selbst von magenschwächeren Personen, ohne nachfolgende
Beschwerden befürchten zn müssen, genossen werden kann. Man soll die
Gurken auf keinen Fall salzen und dann „schwitzen" lassen; dieses Ver¬
fahren, das noch ans der Zeit unserer Urgroßväter stammt, macht den
Salat tatsächlich schwer verdaulich.
Einen vorzüglich schmeckenden Salat bereitet man ferner? aus
zarten grünen Fisolen, die in Salzwasser gekocht und mit Essig, Del,
Pfeffer und Salz eingemacht werden. Eine willkommene Abwechslung
in Salatgerichten bieten Salate von Spargel, Blumenkohl, Kresse, Endivien
und Sellerie. Der Genuß letzteren Salates ist sehr gesund und speziell
Rheumatikern zu empfehlen. In den Herbst und Wintermonaten, wo
Häuptel- und Gurkensalat seltener werden, erweist sich — wie schon
erwähnt — die rote Rübe als vorzügliches Salatgericht. Aber auch
Salat ans Rotkraut ziert dann des öfteren den Mittagtisch, denn dieser