Volltext: Innviertler Kalender 1932 (1932)

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und Kammern der Armen wohnt, in den sonnenarmen Vorstadthöhlen, 
ist das Sauerkraut das Volksheilmittel für diese Krankheit, das soziale 
Heilmittel, das sich jeder leisten kann. Jedem Lungenkranken möchte 
mau zurufen: Iß jedeu Tag rohes Sauerkraut! 
Aus dem vorhin Gesagten leuchtet ein, daß hauptsächlich b:x Ge¬ 
nuß des rohen Sauerkrautes von besonderem, gesundheitlichem Werte ist. 
Das erwähnte Krautwasser wird von Kneipp auch äußerlich ange- 
gewandt als ein vortreffliches Hausmittel empfohlen Das Krautwasser 
reinigt (desinfiziert), kühlt und heilt. Bei Schnitt- und besonders bei 
Brandwunden hilft es ausgezeichnet. Bei letzterem verwendet man öfters 
Umschläge mit Krautwasser (oder man legt das Sauerkraut direkt auf). 
Der Erfolg ist auffallend Bei Quetschungen, Entzündungen und beim 
Biß von giftigen Infekten sind Krantwafferauflagen vou erprobter Wir¬ 
kung. Auch bei Augen- und Ohrenentzündungen werden die Auflagen 
mit überraschend günstigem Erfolg angewandt. 
Bezüglich des Einmachens des Sauerkrautes sei noch betont, daß 
ja nicht zu viel Salz verwendet werden soll. Als Zutaten sind Wacholder¬ 
beeren beliebt; auch Kümmel- oder Fenchelkörner finden Verwendung. 
Kneipp empfiehlt besonders die Zugabe von Trauben beim Einmachen. 
Das so hergestellte, besonders wohlschmeckende Sauerkraut nennt er „Sonn¬ 
tagskraut". 
Das Sauerkraut, dieses billige und doch so köstliche und wertvolle 
Nahrnngs- und Heilmittel, verdient in feiner innerlichen und äußerlichen 
Verwendung von jung und alt, von reich und arm immer mehr gewürdigt 
zu werden. Sebastian Kneipp war ein besonderer Liebhaber des Sauer¬ 
krautes und hat es in Wort und Schrift gepriesen. Die verschiedenen 
mit Kraut zubereiteten Speisen, speziell die „Krautnudeln", die in Süd¬ 
deutschland sehr beliebt sind, waren feine Lieblingsspeise. In der Tat 
handelt es sich hier um eine Kost, welche das Prädikat wohlschmeckend, 
nahrhaft und gesund in vollem Maße verdient. 
(Aus dem Buche: „Die Kneippkur — die Kur der Erfolge". (Verlag 
Knorr u.Hirth in Münchens Zu haben bei I. Stampfl u. Comp. (Leop. igöglinger]. 
verschiedene Salate für den Mittagtisch. 
Die verschiedenen Salate spielen fast das ganze Jahr eine nicht 
unbedentende Rolle im Haushalt. Sind sie doch willkommene Beigaben 
zu den verschiedenen Fleischgerichten, doch werden sie auch als selbständige 
Gerichte gerne auf dem Tisch gesehen. So wird z B. das kalte Büfett 
in der Winterszeit durch einen italienischen Salat oder einen pikanten 
Heringsalat vervollständigt, die Reste eines Bratens wieder serviert die 
praktische Hanssrau gerne mit Kartoffelsalat oder sie überrascht einmal 
ihre Sieben mit einem billig herzustellenden Roten-Rüben-Salat, der den 
Genuß des alltäglichen Rindfleisches begehrenswerter macht. 
In den Sommermonaten erlangt der Salat eine erhöhte Bedeutung. 
Hier sind es vornehmlich die sogenannten Gewächssalate, die in Betracht 
kommen, wovon an erster Stelle der Häuptelsalat steht. Wohl ist er auch,
	        
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