Volltext: Innviertler Kalender 1932 (1932)

Das Volkslied. 
Von Max Karl, St. Martin, Jnnkreis. 
Kennst du das Lied aus Äugendtagen, 
Das wir erlebt so träumend süß, 
Daö wunderhold uns hat getragen 
Durch unser Kindheit Paradies? 
Weißt du sie noch, die trauten Weisen 
Der Sterne, die am Himmel stehn. 
Des Frühlings, den die Vöglein greifen. 
Den Schäfchen, die am Monde gehn? 
Du kennst genau die Melodie: 
Das Volkslied wars, vergiß es nie! 
Kennst du das Lied der Studienjahre, 
Als flatterte der Laute Band, 
Als du gewandert als Scholare 
Durchs große, deutsche Vaterland? 
Weißt du es noch, wie du gesungen 
Im kühlen Grund vom Mühlenrad, 
Lind wie einstmals es herb geklungen: 
Leb' wohl, mein guter Kamerad? 
Du kennst genau die Melodie: 
Das Volkslied wars, vergiß es nie! 
Kennst du das Lied aus ernsten Zeiten, 
Wo du gestanden auf der Wacht, 
So mancher Traum von Seligkeiten 
Gar schnell zu Ende ward gebracht? 
Weißt du sie noch die alten Klänge 
Vom leuchtend goldnen Morgenrot, 
Das strahlend glitt auf die Gehänge 
Und hat gebracht viel frühen Tod? 
Du kennst genau die Melodie: 
Das Volkslied wars, vergiß es nie! 
Kennst du das Lied, wenn sich will neigen 
Der Lebensherbst dem Ende zu. 
Wenn leis es klingt ins bange Schweigen 
Von: Müde bin ich, geh zur Ruh? 
Weißt du es noch von der Kapelle, 
Vom herrlich schönen Tag des Herrn, 
Von Wald und Feld, von Wies und Quelle, 
Von jener Glocke nah und fern? 
Die kennst genau die Melodie: 
Das Volkslied wars, vergiß es nie!
	        
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