Volltext: Der Inn-Salzachgau 46. Heft 1938 (46. Heft / 1938)

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landschaft östlich der Salzach vom Gaisberg—Nocksteinzug an 
bis zum Haunsberg bei Oberndorf, dem Buchberg bei Mattsee 
und dem Tannberg bei Köstendorf. Nördlich dieser Linie liegt 
die Moräne in ihrer Hauptmasse auf Miozän. 
Der alte S a lzb urg er s ee. Im Salzachtale bei Salz 
burg hat es in früherer Zeit wenigstens zwei sicher nachweisbare 
Seen gegeben. Der ältere von ihnen, der von Golling an wahr 
scheinlich bis Salzburg reichte und der nach monoglazialer Auf 
fassung voreiszeitlich, nach polyglazialer Auffassung zwischen 
eiszeitlich war, kommt hier nicht weiter in Betracht. Der jüngere 
Salzburgersee gehört der frühen Nacheiszeit an und ist so mist 
gleichalterig mit dem jetzt ebenfalls verschwundenen jüngeren Ro- 
senheimer- und mit dem noch teilweise vorhandenen Chiemsee. 
Er ist entstanden, als der sich zurückziehende Gletscher seine Iung- 
Endmoränen bereits abgeworfen und dadurch das alte Salzach 
tal und die ganze Niederung südlich von Laufen-Oberndorf bei 
diesen Ortschaften abgesperrt hatte. Die Höhe dieses Sperr- 
Riegels betrug über dem jetzigen Talboden 40—50 m und die 
seeartige Aufstauung der Abschmelzwässer des Gletschers reichte 
bis in die Gegend von Oberalm-tzallein. Dieser nacheiszeitliche 
Salzburgersee wurde bereits von Brückner festgestellt. Brück 
ner erkannte, daß der Durchbruch der Salzach durch die Morä 
nen und Schotter bet Laufen erst in der Nacheiszeit erfolgt sein 
konnte und daß infolgedessen eine Seebildung notwendig erfolgt 
sein müsse, deren Ausdehnung eben von der angegebenen Höhe 
des Staudammes bedingt war. Die Ausfüllung dieses Sees und 
das Abfließen der Gewässer wurde durch die Salzach selbst her 
beigeführt, indem sie einerseits von Süden her Schuttmaterial 
in den See einführte, andererseits ihren Abfluß aus dem See 
unterhalb Laufen immer tiefer in den Sperr-Riegel einsenkte, 
bis alles Wasser verschwunden war x . Gleichzeitig mit dem jün 
geren Salzburgersee war der Tittmoningersee, der als ein lang 
gestreckter Talsee von Antereching bis Nnnreut reichte und bei 
dieser Ortschaft durch die Endmoränen aufgestaut wurde. Er wird 
ebenfalls bereits von Brückner * 2 in bestimmter Form, und schon 
früher vom bayerischen Landesgeologen Gümbel 3 zunächst ver 
mutungsweise erwähnt. Außerdem beherbergt das Salzachglet- 
H Brückner Dr. E., Die Vergletscherung des Salzachgebietes, 
S. 113. Vgl. auch Aigner Dr. V. D., Der alte Salzburgersee und 
sein Becken. 
2 ) Brückner a. a. O. S. 110. 
s ) Geologie von Bayern II, S. 356.
	        
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