- 56 -
§ Bücherbeſprechungen.
Barockkirchen in Altbayern uns Schwaben. Aufgenommen von Walter
Hege, beſchrieben von Guſtav Barthel. 59 S. Tert, 120 Abb. auf
Fatelt. 24 Grundriſſe im Text. Geb. 12. M. Berlin 1938, Deutscher Kunſt-
verlag.
Der bekannte Berliner „Deutſcher Kunſtverlag“ hat in seiner Samm-
lung „Deutsche Dome“ als neueſten Band die ,„Barockkirchen in Bayern
und Schwaben“ herausgegeben. An dieser bedeutenden Neuerscheinung ſind
vor allem zu rühmen die einzigartigen Aufnahmen des Meisterphotographen
Walter Hege, namentlich die trefflich gelungenen Farbaufnahmen, die erſt
den Barockräumen ihr Leben geben. Denn der stärkste Eindruck dieſer
Räume ist ihre großartige Farbigkeit. Abbildungen in schwarz-weiß können
das nicht richtig wiedergeben. Aber über die Herrlichkeit der Bildtafeln
darf der vorzügliche Begleittext von Guſtav Barthel nicht überſehen werden.
Der Verfasser verſteht es ebenſowohl den Geist des Barocks zu erfaſſen,
wie den Gang der Entwicklung von den Frühwerken des Spätbarocks
in Obermarchtal bis zu den letzten, faſt überreifen Schöpfungen der „Wies“
und der Asamtkirche in München aufzuzeigen und die einzelnen großen
Baumeiſter, den Oberpfälzer Johann Michael Fiſcher, die Brüder Asam
und den Wessobrunner Dominikus Zimmermann treffend zu kennzeichnen.
Auch die Leiſtung der Bildhauer, Maler und Stukkateure wird beſprochen.
Der prächtige Band verdient über den Kreis der Fachgelehrten hinaus die
Beachtung der Kunſt- und Heimatfreunde. I. W e b er.
Dr. Sigfries Hofmann: Lanöſchaftskunse ses Lech-Ammergebietes. Neuer
Filſer Verlag München. Kart. RM. 3.60.
Das LecheAmmergebiet iſt der westliche Feil des alten Huoſsi-
gaues, der ſich im Ganzen zwiſchen Isar und Lech ausdehnte. Öiesſes
Grenzgebiet zwiſchen den ſchwäbiſchen und den bajuvariſchen Landen,
welches seiner zahlreichen Kloſterbauten wegen auch der „Pfaffen-
winkel“ genannt wird, und das uns von der prachtvollen Aus-
ſichtshöhe des hohen Peißenbergs eindrucksvoll entgegentritt, er-
fährt in der Landſchaftskunde von S. Hofmann eine umfassende
Schilderung. Auf verhältnismäßig knappem Raume wird eine gez
waltige Stoffülle gebracht. Flyſchz, Tertiär- und insbeſonders die
Moränenlandſchaft werden in Hinblick auf geologiſches Formenbild,
DWaſſserverteilung, Klima und Bodenbeſchaffenheit eingehend geſchil-
dert. Ein morphologiſches Kärtchen iſt eine ſehr zweckdienliche Bei-
gabe. Eine besonders ausführliche Behandlung erhalten das Wirt-
ſchafts- und das Siedlungsbild. So hören wir von der einstigen
Verkehrsbedeutung der Landſchaft, in der ſich wichtige WO Wege
mit dem großen Venedigweg kreuzten. Wir erfahren vom Kohlenz
dbergbau am Peißenberg, von der Hanffabrik in Füſſen und der Pa-
pierfabrik in Schongau durch ausführliche Tabellen. Schließlich
werden wir auch noch in die hiſtoriſch-topographiſche Entwicklung
der Städte Füſſen, Schongau, Landsberg und Weilheim kurz ein-
geführt. Alles in allem bei zwar gedrängter Kürze ein zuver-
cdläſſiges und ſehr inhaltsreiches He imatbau:ch.
Dr. E. Kriech ba u m.