Volltext: Der Inn-Salzachgau 43. Heft 1937 (43. Heft / 1937)

  
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Jahrhunderte hinaus das einzige Zeugnis einer literariſch- 
wisſsenſchaftlichen Betätigung im Salzachkloſter bilden. Dies er- 
scheint nicht verwunderlich, wo doch die Ciſtercienſer anfänglich 
auf die Pflege der Wissenschaften keinen ſsonderlichren Wert leg- 
ten, ja das Studium gewisser Zweige derſelben sogar verboten 
war, wie man auch die Unterrichtung von Knaben im Kloſter 
aus Sorge um die Weltabgeſchiedenheit nicht erlaubte: in Rai- 
tenhaslach beſtanden daher auch nie Kloſterſchulen?k?k. 
Unter seinem unmittelbaren Nachfolger, dem Abt Walther , 
iſt beſonders bemerkenswert die Ausbreitung des Kloſterbeſites 
in der Mühldorfer Gegend rings um Niederbergkirchen, welche 
Pfarrei 1216 an das Kloster gekommen war ?". Sein Nachfolger 
war Heinrich I. aus dem Geſchlechte der Herren von Gün>= 
_ thering, einer der wenigen Adeligen, die im Kloster Raiten- 
haslach je Aufnahme fanden. Vor seiner Wahl bekleidete er im 
Stift das Amt eines cellerarius 22. Im Streite um den. erzz 
biſchöflichen Stuhl zu. Salzburg ergriff er die Partei des Erz- 
biſchofs Ulrich, des erſten nichtadeligen Kirchenfürſten dortselbſt, 
wofür dieser dann seinem Kloster die Fiſcherei auf der Salzach 
bei der Mittermühl ſchenkte und in einer weiteren Urkunde alle 
von den Salzburger Erzbiſchöfen dem Stist gemachten Schen- 
kungen feierlich bestätigte 2’2. In welchem Jahre und aus welchem 
Grunde Heinrich I. auf seine äbtliche Würde verzichtete, iſt 
nicht bekannt. 1269 erſcheint er als „quondam abbas““ in der 
Zeugenreihe einer Urkunde für Kloſter Aldersbachssn.. 
Die mehr als dreißigjährige Regierungszeit des nächſtfoleÄ 
genden Abtes, des Konrad IV. Hallerbrucker, war für 
das Stift eine ſehr erfreuliche und segensreiche. Kennzeichnend 
. für ſie iſt die große Bautätigkeit in Raitenhaslach, hervorgerufen 
  
26) Ciſt. Chronik 19 (1907), 19; ZRG>?. 40 (1919), 78; H. Wopfner 
"aad. t. 
27) SUB. lI1, 302 n. 1100 a; Mon. Boic. UI, 149 n. 43; Salzb. Reg. 
I, 29 n. 206;, HStAM. Ger.Urk. Neumarkt, Faſc. 1. C; 
28) SStAM.. Ger.Urk. Neumarkt, Faſc. 1; Clm. 1912,.200. 
29) Mon. Bole. I![!II, 159 n. 57; Salzb. Reg. i, A7 n. 353; vgl. Riezlen. | 
t Vu) Inlereſſattt iſt auch die Reihenfolge der in dieser Zeugenreih- 
fg ten Mbude: gl fc emen Eu gevthrt u §it att. 
Prior, dann der Ex-Abt, hierauf der Subprior und schließlich der 
Cuſtos. – HStAM. Kl. Urk. Aldersbach n.50.. . : 
  
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