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Hallerbrucker und Leonhard der Schellenſtein an, ferner der No-
vize Otto v. Seibersdorf, der nach dem Fode seiner Gattin Jaut
in das Kloster eintrat, um das weiße Kleid des hl. Bernhard zu
tragen. Von den nichtadeligen Familien war die bekannteste
die der Zipfler von Burghauſen, die dem Kloſter außer Abt
Johann III. noch mehrere andere Konventualen ſchenkte ??.
Von Mängeln der Kloſterzucht in Raitenhaslach hören
wir gelegentlich, nicht aber von deren Vorzügen. Es iſt eben -
eine häufig beobachtete Erſcheinung der geſchichtlichen Entwick-
lung, „daß die Schattenseiten des menſchlichen Lebens ſich tieser
_ der Beobachtung und dem überliefernden Gedächtnis einprägen
als die Lichtseiten“. Man ist hier auf Schlüſse aus Nachrichten
angewiesen, die ſich auf andere Gebiete beziehen. Einen ziemlich
sicheren Gradmesser für die klöſterliche Zucht geben die Gebets-
verbrüderungen, wie solche während des Mittelalters zwiſchen
Raitenhaslach und einer ſtattlichen Zahl anderer Klöster zu-
ſtande kamen ?8. Einen weiteren Maßſtab für den Geiſt in einem
Kloster bilden die vielen Schenkungen, die im Laufe der Jahre
dorthin gemacht wurden. Es darf bei Raitenhaslach als ein
gquites Zeichen angeſehen werden, daß die Kette der Vergabungen
das ganze Mittelalter hindurch seit den Tagen der Gründung
des Stifts nie abriß, wenn freilich auch deren Größe und Um-
fang mit der Zeit eher abr als zunahm, was aber nicht eine
Schuld der Kloſterherren war, sondern eine Folge der sozialen -
Umschichtung, die unter den Spendern Platz gegriffen hatte.
Vor allem der Wunſch, im Schatten der Klosterkirche oder in
dieser ſelbſt nach dem Tode beigesetzt zu werden, war für viele
Gläubige der Anlaß zu Stiftungen.
î Obwohl bei den Ciſtercienſern urſprünglich die Gewährung
von Begräbnisstätten an Auswärtige verboten war, hielt
man ſich in den einzelnen Klöstern nicht allzu lang an diese
Vorschrift. Auch die Mönche von Raitenhaslach nahmen ſchon
bald nach der Gründung ihres Stifts die sterblichen Überreſte
weltlicher Großer auf 24, freilich um sie nicht in der Kirche selbst,
sondern im ,Freythoff' und ſpäter auch in der Vorhalle des
Münsters sowie im „Chrewczgang“ und in den ſich anschließenden
22) MG. Necr. II, 263, 274; IV, 499. i
221) HStAM. Kl. Urk. Faſc. 31, 45, 55966; Clm. 1912, 307; vgl.
Fcrſh uusct Fc. qere 16 (1008). ttamens Babo, ferner
des Grafen Gebhard von Burghauſen, des Babo von Ering oder des
Hartweig von Streichen; vgl. Ciſt. Chronik 34 (1922), 97 ff. i
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