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TFitulatur „Abt von Gottes Gnaden“ gebräuchlich war ??. Von
dieſer seiner Haltung zeugt auch ſein Grabſtein, einer der beſten
im ganzen Bezirksamt Altötting, wo er, für die Frühzeit des
15. Jahrhunderts ſchon mit merklich viel individuellen Zügen
husgeſtattet, als erſter unter den Raitenhaslacher Äbten im
vollen Schmuck der Pontifikalien erſcheint 54. Seine Regierungs-
zeit iſt vor allem auch durch eine Reihe von Gebetsverbrüs
berungen gekennzeichnet, die er namens seines Konvents mit
anderen Klöſtern abſchloß und die ein beredtes Zeugnis für den
frommen und guten Geiſt ablegen, der in- dieſen Tagen noch
im Ciſtercienserſtift zu Raitenhaslach herrschte.
Sein Nachfolger war Jo hann IV. Pflu og ??. unter ihm
setzte wieder eine rege Bautätigkeit ein, wobei allerdings der
Abt nicht wenig von dem Konventualen Leonhard Schellen-
ſteiner, der damals als Pfarrer in Halsbach wirkte und ihm
später in der Abtwürde nachfolgen sollte, unterſtükt wurde. In
Schupfing bei Halsbach °° wurde eine eigene Pfarrhofkapelle
gebaut, in St. Radegund im Weilhart, wo das Kloſter seit
138372 eine tägliche Mesſſe zu lesen hatte, errichtete man eine
neue Kirche mit drei Altären ?", die Kapelle zu Ehring 58 erfuhr
eine gründliche Umgestaltung und die von den Huſgsſsiten nieder-
gebrannte Kapelle im Raitenhaslacher Hof zu Krems 59 wurde
wieder aufgebaut. Als dann Le onh ard Schellenſteiner
ſelbſt mit Dispens des Baseler Konzils °° Abt geworden war,
". HStAM. Kl. Urk. Fasc. 56 u. 57; Stadtarchiv Burghauſen,
: %. KDB. I, 2605; B. Riehl, Geschichte d. Stein- u. Holzplaſtik in
uc EE
: ss) Kaiser Sigismund verwandte ihn als Mann ſeines Vertrauens
j!! viplatetilhet nie beim Grafen Heinrich von Görz u. Tirol;
) Clm. 1913, A36 ff.; KDB. 1, 2621nn.
57) HStAM. Kl. Urk. Faſc. 59; R. Guby, Die Kunstdenkmäler des
oberöſterreichiſchen Innviertels (1921), 116; Krauſen, Silva 21 (1936), .
Us ff, 363 | |
s) HStAM. Kl. Lit. 3, 169.
19) HGtAM. Rl. Lit. 3, 179 ff.; Kl. Urk. Fasc. 68. ~ Bis in die
ZTage Kaiser Josefs II. hatte Raitenhaslach in Krems 2 eigne ke.
pellen; vgl. A. Kerſchbaumer a. a. O. 185.
60) Abt Leonhard wäre ,ex presbytero et soluta natus‘’ gewesen,
weshalb er nach ſeiner Wahl zum Abt um ſeine Inſtallierung eigens
beim Konzil nachſuchen mußte; Clm. 1913, 430. g;
61) Clm. 1913, 442; KDB. |1, 2525Ñ. “
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