Volltext: Der Inn-Salzachgau 40. Heft 1936 (40. Heft / 1936)

— 46 
tatkräftigen Propst Augustin Hacklinger in höchster Blüte stand, 
traf es das Los der Auflösung. 
Noch ist zu erinnern an die Konföderationen oder Gebets 
verbrüderungen, die mit ein Gradmesser für den Stand 
kirchlichen Lebens in einem Kloster waren^. Die Augustiner 
von Gars standen mit etwa 60 anderen Klöstern in Gebets- 
gemeinschaft. Diese machte es ihnen u. a. zur Pflicht, daß für 
die Übersendung einer Totenrotel jeder Priester eine Messe las 
und die Jüngeren dabei das Totenoffizium oder einen Rosen 
kranz beteten. Solche urkundlich nachgewiesenen Verbrüderun 
gen bestanden mit Seeon (1298), Au (1358), Altenhohenau 
(1391), Högelwörth (H07), St. Zeno (1407), mitRamsau und den 
übrigen Klöstern der Augustiner-Eremiten (1425), St. Michael in 
Südtirol (1445), Rott (1449), Rohr (1449), Rottenbuch (1449), 
St. Andreas irrt Lavantal (1455), Neustift bei Brixen (1457), 
St. Georg in Augsburg (1478), Straubing (1482), Seckau in 
Kärnten (1495), Berchtesgaden(1497),Beyharting(i503), Ossiach 
in Kärnten (1517), Pöllau in Steiermark (1530), Scheyern 
(1683), Rebdorf (1712), Andechs (1749), St. Nikola in Passau 
(1770). (Fortsetzung folgt.) 
19. Diese Gebetsverbrüderungen waren im allgemeinen nach 
4 Stufen bestimmt und je nachdem richteten sich auch die Gebetsverpflich 
tungen. So mußte für die verbündeten Klöster 1. Klasse jeder Priester 
jährlich einmal eine Messe lesen, für die Klöster der 2. Klasse wurden irrt 
ganzen nur 3 Messen gelesen, für die der 3. Klasse nur 2 Messen, für 
die der 4. Klasse wurde die Art der Gebetsverrichtung jedem einzelnen 
überlassen. — An die verbündeten Klöster wurden auch die Totenbriefe 
(Röteln) geschickt. In Gars begann zuerst Propst Sebastian Paltram 
(1516—1528) mit der Versendung der Röteln. Vgl. Hager, a.a.O. S. 
130. In Lit. Nr 31 sind uns die Totenroteln von 1691—1802 erhalten.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.