Volltext: Der Inn-Salzachgau 39. Heft 1936 (39. Heft / 1936)

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I. Äußere Geschichte öes Klosters. 
1. Das Deneöiktinerkloster. 
Die Anfänge des Klosters gehen zurück in die Zeit des 
Bayernherzogs Tassilo (748 -788). Dieser, ein Eiferer für die 
Verbreitung des christlichen Glaubens, suchte allenthalben durch 
Gründung klösterlicher Niederlassungen Pflanzstätten für die 
Kultivierung seines Landes und die Christianisierung der Be 
wohner zu schaffen. Viele reiche Freien wetteiferten mit ihm in 
diesem Bestreben; in heiliger Begeisterung für die Festigung 
des christlichen Glaubens legten sie Hab und Gut auf die Al 
täre Gottes, um als Priester und Mönche mit voller Hingabe 
dieser hohen Kulturaufgabe sich zu widmen. Ein solcher war 
auch der im Pinzgau begüterte, wahrscheinlich aus der Kloster 
schule St. Peter in Salzburg hervorgegangene Priester Bo so, 
der von dort aus westwärts zog und in der landschaftlich schö 
nen Gegend am Inn, wo sicher schon seit der Römerzeit eine 
Siedlung „Garoz" 1 2 bestand, ums Jahr 764 eine „cella" zu 
Ehren des hl. Petrus erbaute. Dies bezeugt das von dem 
ersten Erzbischof Salzburgs, Arno (798—821), angelegte Ver 
zeichnis der von den Bayernherzogen der Salzburger Kirche 
gemachten Schenkungen, der sog. Inckculus Amonis, nach wel 
chem Herzog Tassilo die vom Kleriker Boso mit seiner Erlaub 
nis am Ufer des Innflusies im Isengau erbaute Zelle Garoz 
samt vier Höfen im Dorfe Gars und diesen selbst dem Salz 
burger Domkloster übergab? 
Die Zelle blühte bald zum Kloster (monasterium) auf und 
wurde durch die ausgedehnten Rodungsarbeiten der Benedik 
tinermönche in ihrer wirtschaftlichen Existenz sichergestellt. Die 
Tatsache, daß am t6. Juli 807 dort (all Garoz monasterium) 
1. Woher der Name kommt, ist nicht zweifelsfrei festgestellt. Riezler führt 
ihn auf illyrischen Ursprung zurück; Fastlinger hält ihn für ein Wort vor 
deutscher (keltischer) Abkunft; Eberl sieht darin ein romanisches'Wort (pri 
vate Mitteilung); wieder andere dachten an das von dem römischen Geo 
graphen Ptolemäus erwähnte Larrollunum, was aber von der neueren For 
schung abgelehnt wird.—In Österreich befindet sich einige Stunden nordwestlich 
von Wien ein alter Marktflecken „Gars" am Fuße der Babenbergerburg im 
Kamptale. 
2. SUB I, 7.— Um dieselbe Zeit erbauten die Priester Baldun und 
Hrodbert im nahegelegenen Au eine Zelle, die ebenfalls von Tassilo an Salz 
burg geschenkt wurde (ebd. S. 10).
	        
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