Volltext: Der Inn-Isengau 34. Heft 1933 (34. Heft / 1933)

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erhält das Buch Falkners noch eine besondere Zeitbezogenheit: ist 
doch das Interesse für Familienforschung heute reger denn jemals. 
Der erste Teil des Falknerschen Buches bringt dann ferner eine 
Zusammenstellung der Handschriften, die zu Hundts Slammen 
buch vorliegen, wobei auch Handschriften außerhalb Bagerns, so 
die in der Salzburger Studienbibliothek, herangezogen werden. Ich 
möchte sehr hoffen, daß Ernst Falkner, der Hundt und seine Sprache 
(s. u. zum zweiten Teil) sehr genau kennt, uns in Bälde einen auf 
Grund seiner Studien revidierten Neudruck des ebenso wichtigen 
wie fUr jeden bagerisch Empfindenden köstlichen Slammenbuches 
von Hundt beschere. Daß eine Neuausgabe des Werkes ein Be 
dürfnis ist, wird kein Kundiger in Abrede stellen. 
Der zweite Teil (SUdostbagerische Heimatstudien Band 8) 
von Falkners Buch bringt, ebenso präzis durchgearbeitet wie der 
erste, eine mit allen Mitteln der modernen Germanistik durchgeführte, 
auf historische Grundlage gestellte Untersuchung der Sprache 
Hundts. Lautlehre und Formenlehre erfahren gleichermaßen Be 
rücksichtigung. Dieser Teil der Falknerschen Untersuchung Ist für Die 
Kunde des alten und des modernen Bagerisch gleich aufschlußreich. 
Die Geschichte des Frllhneuhochdeutschen auf bagerischer Grund 
lage wird das Buch Falkners — davon bin ich Überzeugt — oft 
und gerne zitieren. Auch wer sich von der besonderen Seite des 
Problems der landschaftlichen Schriftsprache Bagerns im 
16. und 17. Jahrhundert dem Frllhneuhochdeutschen nähert, wird 
bei Falkner auf seine Nechnung kommen. Denn dem Problem 
des bagerischen Schriftendialekts, wie er von Hundt seiner Herkunft 
nach zunächst zu erwarten ist, wird von Falkner unter dem speziellen 
Gesichtspunkt des Vergleiches mit dem lutherischen Tgp unserer 
Literatur- und Schriftsprache Nechnung getragen. So mögen 
Sprachwissenschaftler, Historiker, Heimatforscher und Familienwiffen- 
schaftler zu dem Buche greifen! Keiner wird ohne Nutzen davon 
Weggehen. 
Universitäts-Professor Dr. Otto Maußer (Mllnchen). 
Lritschriftenschsu. 
Las bayerische Inn-Merlanb. Organ des historischen Vereins 
Nosenheim. 15.—18. Jahrgang. Verlag des historischen Vereins 
Nosenheim und Umgebung. 
Das bagerische Inn-Oberland, begründet von Ludwig Eid, 
fortgeführt von Albert Aschl, gehört zu den älteren bagerischen 
Heimatzeitschriften und hat sich längst schon einen Platz in der 
periodisch erscheinenden heimatkundlichen Literatur erworben. Es 
bringt jedes Jahr neue Bausteine zur Geschichte, Heimat- und 
Volkskunde des Nosenheimer Gebietes. Manche Auffätze sind auch 
dem kritischen Forscher wertvoll vor allem deshalb, weil sie eine 
Fülle primären Quellenmaterials in wissenschaftlicher Methode ver 
arbeiten. Dem rllhrigen Schriftleiter und der Buchöruckerei N. 
Nieöermagr in Nosenheim ist es zu danken, daß der Jahresband 
1932 zum erstenmal nicht mehr als Gammelband der monatlich 
veröffentlichten Einzelnummern, sondern als geschlossene Buchaus
	        
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