Volltext: Der Inn-Isengau 34. Heft 1933 (34. Heft / 1933)

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am wintpoz“ d. i. am Windschlag (zsg. aus wint= 
Wind und poz=0tofj, Schlag (vgl. Amboß und 
das Zeitwort boßen, ma. boussn^stoßen, schlagen)), 
wobei nur die Möglichkeit offen bleibt wintpoz 
entweder als eine überhaupt dem Wind ausgesetzte 
Oertlichkeit zu verstehen, oder als einen Platz, wo 
der Wind einen Waldbruch verursacht und damit 
Anlaß zu Rodung und Siedlung gegeben hat. Die 
Lage der Wimpasing-Orte des Erdinger Bezirkes 
rechtfertigt durchaus die Ableitung des Namens von 
wint^-Wind: Großwimpasing liegt weithin sichtbar 
auf luftiger Höhe (522 m); von der dortigen Kirche 
sagt der Volksmund, daß ihre Grundmauern noch 
aus dem Wasser ragen würden, wenn auch die 
Spitze des Landshuter Martinturmes (des höchsten 
Turmes in Bayern) vom Hochwasser überschwemmt 
wäreb — Wimpasing (G. Lengdorf) ist, den West- 
und Nordwinden ausgesetzt, an den östlichen Rand 
höhen der Isen gelegen da, wo das obere Isental 
aus Südnord- in Westostrichtung umbiegt. — Wim 
pasing (l 1 / 2 km sö. Ottenhofen, von diesem durch das 
Sempttal geschieden) erhebt sich nach Westen, Norden 
und Osten frei aus dem Nordende eines zwischen 
oberer Sempt und Schwillach gelegenen Höhenzugesb 
Auf demselben Hügelrücken und auf gleicher Höhe 
(512 m) wie dieses Wimpasing, 2 km südlich davon, 
liegt der Weiler Wind (G. Forstinning), a. 1387 
in superiori Winden, a. 1494 Winden (H.-St.-A., 
Kl. Lit. Ebersberg 9, fol. 19, 20; 25, fol. 21), 16. 
Ihrh. Windn (LSchw. 3, fol. 305), Windtn (Ap. @. 
124). — Gr. Kloster Ebersberg. Die gleichen Lage 
verhältnisse von Wimpasing und Wind(en) der Pf. 
Forstinning sind ein deutlicher Hinweis darauf, daß 
auch bei zahlreichen Winden-Orten die bisher be 
hauptete Wenden-Siedlung einer Berichtigung be 
darf zugunsten der Erklärung „Siedlung an den 
Winden" d. h. in windausgesetzter Lage. * 
0 Mitteilung des H. H. Pfarrers I. Kißlinger in Erding (vor 
her in Rappoltskirchen, cg. 3'/ 2 km sw. von Großwimpasing.) 
2 ) Weitere Beobachtungen Uber Wimpasing-Orte habe ich in 
den „Ostbair. Grenzmarken" 1929, S. 277 mitgeteilt.
	        
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