Volltext: Der Inn-Isengau 34. Heft 1933 (34. Heft / 1933)

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sind in der letzten La Tene-Stufe (D) die Viereckschanzen 
bezeichnend. Das Wasserburger Gebiet kennt merk 
würdigerweise nur eine einzige, es werden aber auch hier 
mehr bestanden haben. Nicht unerwähnt darf — lokal 
— eine ringförmige Perle von kobaltblauem Glas bleiben, 
die bei Germersheim, im Torfstich im Schwarzmoos 
gefunden wurde (C—D). Auch die sogenannten Regen- 
bogenschüsselchen sind hier noch — allgemein — anzu 
führen, schließlich sei vermerkt, daß mit dem Eisen Handel 
getrieben wurde, es wurde in Form spitzwürfeliger Lup 
pen transportiert. 
Die Jahre 16 und 15 v. Chr. brachten die Römer 
herrschaft über unser Heimatland. Spuren derselben sind 
Grundmauern von Gutshöfen, Straßen, Meilensteine, 
Brand- und Skelettgräber — und einzelne Ortsnamen. 
Die fraglichen Mauerreste und der Mosaikboden von 
Furt, Gem. Kirchreit, könnten römisch sein. Straßen 
mögen sich mehr als zwei durch das beschriebene Gebiet 
gezogen haben, die Augsburg—Salzburger ist zwischen 
Helletsgaden und Kirchensur zu vermuten, zwischen Rott 
am Inn und Grünthal mag dann eine Verbindungs 
straße verlaufen sein. Römische Grabsteine sind von 
Tittlmoos, Kornberg, Rott am Inn bekannt, Gräber 
kamen zutage bei Edling, Steinbucher Forst, Wimpasing, 
Behamhölzl, es sind beidesmal Flachbrandgräber mit 
Beigaben, gehören also der 1. Hälfte der römischen Zeit 
an. Münzen wissen wir aus Wimpasing, besonders 
Attel, Zillham. Aus Rieden stammt ein Amboß, aus 
Kornberg das Bruchstück eines Weihesteins; aus Wim 
pasing der Teil einer Bügelfibel, aus Breitmoos eine 
Viktoria. (Münzen, Schmuckstücke und Figur aus 
Bronze.) 
Das Römerreich, entstanden aus der Tüchtigkeit 
eines italischen Volksstammes — und der Uneinig 
keit seiner Gegner, verfiel, als Volk über Volk sich über 
seine Gebiete ergoß; es waren meist germanische Völker 
stämme, die sich, zur Ruhe gekommen, in seine Gebiete 
teilten. Nicht als Stamm, sondern als Volksbund 
zogen zuletzt etwa 550 n. Chr., die Bajuwaren ein, welche 
wir als unsere Vorfahren bezeichnen. Auch diesmal 
geben wieder die Gräber das gewichtigste Zeugnis. So
	        
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