Volltext: Der Inn-Isengau 21. Heft 1927 (21. Heft / 1927)

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für sich. Ein großer Teil seiner Untertanen in der Hofmark 
nahmen die neue Lehre an; nicht aber die zur Gemeinde 
gehörigen Bauern außerhalb der Hofmark. Diese forderten 
von ihm wiederholt die Rückgabe der Güter des Benefiziums 
und die Anstellung eines katholischen Kaplans; aber 
ohne Erfolg. Schließlich wendeten sich die Bauern nach 
Landshut und brachten ihre Klagen gegen den Herz- 
heimer beim Landesherrn vor. Hans Jordan suchte die 
gegen ihn erhobenen Anklagen als böswillige Verleum 
dung einiger Aufwiegler darzustellen und erklärte: Was 
christlich und der Augsburger Konfession gemäß, wozu 
er sich bekenne, das wolle er jederzeit befolgen. Dem 
Drängen der Bauern nachgebend, forderte ihn die Re 
gierung auf, innerhalb eines Monats einen katholischen 
Kaplan zu präsentieren. Er antwortete, daß er von 
Jugend auf in der Augsburger Konfession erzogen sei 
und bis zu seinem Tode dabei bleiben wolle; nie werde 
er gegen sein Gewissen einen Kaplan eines anderen Be 
kenntnisses aufstellen, zumal ihm auch sein Landesfürst 
gestattet habe, bei seiner Ueberzeugung zu bleiben. Er 
erklärte sich jedoch einverstanden, daß der Pfarrer von 
Lohkirchen für diesmal das Präsentationsrecht ausübte. 
So war der Konflikt gelöst, und Salmanskirchen bekam 
i. I. 1569 wieder einen katholischen Benesiziaten. Hans 
Jordan verblieb bei der Augsburger Konfession; auch 
seine Kinder, die ihm seine Frau Susanna von Tauf 
kirchen schenkte, ließ er darin erziehen. Dem letzten 
Grafen von Haag, Ladislaus, hatte er gute Dienste ge 
leistet bei Einführung und Durchführung der Reformation 
in seiner Grafschaft? Im Jahre 1573 ist er gestorben. 
Schon vor seinem Tode hatte Hans Jordan die 
Verwaltung seiner Güter seinem Sohne Cuno über 
tragen. Dieser hatte sich am 12. Januar 1564 ver 
heiratet mit Rosina von Closen, deren Mutter eine 
geborne Nothaft war. Bei seiner Hochzeit war der 
bayerische Adel sehr zahlreich vertreten? Seine Frau 
brachte ein bedeutendes Vermögen in die Ehe mit und 
') Oberb. 2l. 16 (1857) ©. 291. — Schle reth-Weber, Die 
ehemalige Grafschaft Haag (Jrm-Isengau, Heimatb. 5) S. 48—52. 
2 ) Vgl. Geiß, Gesch. ö. Schlosses Herzheim; a. a. O. S. 227.
	        
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