Full text: Der Inn-Isengau 15. Heft 1926 (15. Heft / 1926)

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2. Vom Wirtssepperl z'Garching habt's öfter scho' g'hört: 
Äs an Kini vo' Boarn dreimal desertert. 
3. Da Kini vo' Boarn hat Steckbriaf auögeb'n, 
Z'weng an Wirtssepperl z'Garching und seim lustingaLeb'n. 
4. Die Steckbriaf sän ganga bergauf und tala, 
Wia i auf Kraiburg bin kemma, sän d' Steckbriaf scho' da. 
5. Jetzt bin i halt ganga Uber d' Dörfner Bruck, 
Da Han i mei' allboarisch HUatl dann g'ruckt. 
6. Bst han i halt einkehrt beim Dörfner Wirt, 
Ä drah mi glei um, stehnga ö' Schandarm hinter mir. 
7. Da hätt'n s' mi bandelt, hätt'n mi aufi am Wag'n, 
Bft Han is halt g'schmiss'n, daß d' Tschako sän gflog'n. 
8. Bft hab'n s' mi halt g'schmiß'n, hab'n mi aufi am Wag'n, 
Dann sän ma von Kraiburg nach MUHldorf nei g'fahr'n. 
9. Ilnd wia ma vo Kraiburg auf Mühldorf sän g'fahr'n, 
Alle Vögerl in Baman sän ganz traun wor'n. 
10. Da .Landrichter z' Mühldorf schaut mi fuchsteufelswild o: 
Bist der Wirtssepperl z'Garching, du bist der recht scho'. 
11. Llnd d' Landrichterin z' MUHldorf schaut mi kreuzverliabt o: 
Äs der Wirtssepperl z' Garching, hängt's man net gar z'lang o! 
12. Der Landrichter z' Mühldorf hat ma s' Xirtl g'sprocha: 
Wann i s' Deandl net laß, geht's dahi auf d' Wocha. 
13. ilnb s' Deanöl is net da, is z' Oetting örunt'n, 
Hat ma a Mehbüachl g'schickt, is mit Gold einbund'n. 
14. Hat ma a Mehbüachl g'schickt und a Briaferl dazua: 
Äber sei nur net traun, du eing'spirrter Bua! 
15. Wannst wieder mal auskimmst, du eing'spirrter Bua, 
Aft kehrst bei meim Schlaffenster glei wieder zua! 
16. Der Wirtssepperl z' Garching hat d' Zithern verkäst, 
Zweng der Not is net g'wen, aber s' Geld hat er braucht. 
17. Llnd ö' Bursch'n im Wirtshaus hab'n Deanöln bei eah, 
Wia der Wirtssepperl z' Garching sei Zithern, de grea. 
Dazu möchte ich noch einige auf unsere Volkshelden 
bezügliche Schnaderhiipfel bringen, die ich in einem hand 
schriftlichen Gitarre-Liederbüchl des Hilfslehrers Selmair 
in Aufkirchen am Starnbergersee vom Jahre 1853 fand. 
Wie immer, handeln auch hier die Strophen vom Kampf 
gegen die staatliche Gewalt, vom Singen und lustigen 
Leben. Besonders die letzte Strophe ist in ihrer neidlosen 
Anerkennung der musikalischen Qualitäten unseres Wirts 
sepperls geradezu einzig.
	        
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