Volltext: Der Inn-Isengau 16. Heft 1926 (16. Heft / 1926)

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lose Zusammenstellung der Wappen der Aebte und Pröpste 
zu erbringen. Es bedarf der Geduld jahrelangen Sammelns, 
wenigstens vom Ausgang des Mittelalters bis zur Kloster- 
aufhebung das nötige Material zusammenzubringen. Für 
viele Klöster ist meist die Prälatenreihe selbst erst umständ 
lich festzulegen, da sie oft nur handschriftlich in Kloster- 
chroniken überliefert ist. 
Es sei hier der Versuch unternommen, für das 
Augustinerchorherrenstift Gars a. Inn eine Uebersicht der 
Kloster- und Propstwappeu in Zeichnung und Beschreibung 
zu geben, unter gleichzeitiger Berührung historisch und 
kunstgeschichtlich damit verknüpfter Notizen als Beitrag zur 
Heimatkunde. 
Das Stifts- und Kouventswappen von Gars 
zeigt drei Rehklauen oder -fährten, wohl unter Anspielung 
auf die Legende von St. Radegund, der Patrona secun 
daria des Klosters. Form und Anordnung der Rehklauen 
haben vielfach gewechselt, die verschiedenen Formen sind 
unter Fig. 4, 6, 13, 15 und 17 zur Darstellung gebracht. 
Zumeist kommt das Stiftswappen mit dem persönlichen 
Propstwappen gekuppelt vor, vereinzelt eine Quadrierung 
(s. Fig. 4). Von 1500 bis 1770 finden wir beide in den 
Siegeln in Verbindung mit der patrona primaria, der 
Himmelskönigin, die zuerst nur unter Baldachin als Brust 
bild, später aber thronend auf Halbmond in einer Aedikula 
(s. Fig. 15) erscheint. 
Die persönlichen Wappen der Pröpste sind den Siegeln 
(8) oder ihren Grabsteinen (G) in der Kirche in Gars 
entnommen. 
Es konnten folgende ermittelt werden: 
Fig. 1. Jakob Hinderkircher, 1404—1420, dem 
Geschlecht der bayerischen Hinderkircher angehörig. Das 
zweite Wappen auf seinem Grabstein ist wohl das seiner 
Mutter (einer Peisser)? 
Fig. 2. Thomas Surauer, (Schrawer), 1435 bis 
1455 (G). 
Fig. 3. Johann Stockhammer, (1. inful. Propst), 
1469—1494 (8). 
Fig. 4. Jakob Zöllner, 1494—1510 (G). 
Fig. 5. Sebastian Peltram, 1516—1528 (S). 
Fig. 6. Kaspar v. Leutzenbrunn, 1528—1533.
	        
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