Volltext: Der Inn-Isengau 14. Heft 1926 (14. Heft / 1926)

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Der Fürstensaal, jetzt Musik- und Festsaal für das 
Institut, enthält 18 Oelbilder von Wittelsbacher Fürsten, 
von Otto von Wittelsbach bis Karl Albrecht VII. In 
den Wandnischen stehen Büsten römischer Kaiser. Ein 
Oelgemälde an der einen Schmalseite erinnert an die 
Schlacht bei Ampfing (1322), bei welcher der Burggraf 
von Nürnberg, mit seiner Reiterei aus den Schluchten 
hinter Zangberg hervorbrechend, die Entscheidung gebracht 
haben soll. Den Plafond schmückt ein wirkungsvolles 
Gemälde mit reich verziertem Stuckrahmen: Max Emanuel 
als Triumphator nach der Schlacht bei Belgrad. Auf die 
Türkensiege Max Emanuels bezieht sich auch die Deko 
ration der Südwand. 
Noch feierlicher und vornehmer wirkt der Ahnen 
saal mit seiner Fülle von Bildern und Stukkaturen, von 
Laub- und Blumenornamenten, die bei der guten Glieder 
ung der Flächen zu effektvoller Geltung kommen. In 
Oel genialte Porträts der männlichen und weiblichen 
Ahnen der Familie Neuhaus, die Bilder der Schlösser 
von Zangberg, Adlstain und Ehrenhaus mit den Stamm 
bäumen der verwandten Familien, allegorische Darstel 
lungen der Taten und Tugenden derer von Neuhaus 
schmücken die Wände. Darunter tritt das Bild des Dom 
herrn Sigismund von Neuhaus, der Zangberg seinerzeit 
erworben hat, besonders hervor. In der Mitte der Decke 
zeigt ein Gemälde al fresco den Erzbischof Eberhard III. 
von Salzburg, einen Freiherrn von Neuhaus, auf dem 
Provinzialkonzil in seiner Vaterstadt. Unter dem Bilde 
stehen die Worte: Ccmcilio Constantiensi redux A. 
1420 Concilium Provinciale Suae Metropolis Pro Fide 
et Morum Reformatione Instituit. Ein kleineres Gemälde 
daneben verewigt ihn als Gründer der Feste Neuhaus; 
das Gegenstück stellt die von ihm veranlaßte Vertreibung 
der Juden aus Salzburg dar. 
Feierlich und ernst stehen die Ahnen in den Rahmen 
ihrer Bilder, und ruhig schauen sie herab auf die jungen 
Mädchen, die im Ahnensaal mit zierlichem Anstand und 
heiterem Frohsinn ihre Mahlzeiten einnehmen. Bewun 
dernde Blicke gehen hinauf zu den tapferen Rittern und 
edlen Herren und zu den Symbolen ihrer Tugenden, und 
die Gedanken gehen zurück zu den schönen Frauen, die
	        
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