Volltext: Der Inn-Isengau 14. Heft 1926 (14. Heft / 1926)

19 
haben den „Grafen" und seine Familie, besonders seine 
edle Gattin und seine Kinder, noch in lebendiger Erin 
nerung. Die Frau Gräfin und ihre Töchter kämm gerne 
zu den Kranken, und Fräulein Berta war eine so schnei 
dige Reiterin, daß die alten Männer jetzt noch von ihr 
erzählen. Am 18. März 1862 hat Graf von Geldern 
das Schloß mit Garten und Park um den Preis von 
25000 Mark an die Sale si an er innen von Dietrams 
zell verkauft. Er selbst übersiedelte mit seiner Familie 
nach Palmberg, wo er sich bei seinem Gutshof eine Villa 
gebaut hatte. 
Mit dem Einzug der Ordensfrauen hat für Zangberg 
eine neue Zeit begonnen. Das Schloß war zum Kloster 
geworden. Rasch waren die zum Teil verfallenen Räum 
lichkeiten renoviert und für die Zwecke des Klosters und 
des mit demselben neu eröffneten Mädchenpensionates ein 
gerichtet. Jetzt war auch die alte im Rokokostile erbaute 
Erasmuskapelle zu klein geworden. Darum wurde sie im 
Jahre 1868 durch eine neue spätromanische Kirche ersetzt. 
Zu gleicher Zeit wurde als Verbindung zwischen Kirche 
und Kloster ein Chor und ein Kapitelsaal, Iosefskapelle 
genannt, erbaut. Die ganze Umgebung nahm an dem 
Kirchenbau opferwillig Anteil durch freudig geleistete 
„Scharwerch". In den Jahren 1884—1886 wurde an 
stelle eines provisorisch über den Gartengalerien für die 
Schwestern errichteten Zellenbaues ein solider Bau mit 
Konventsaal aufgeführt und so das Kloster bedeutend er 
weitert, um Platz für das Institut zu gewinnen? 
Zwei musterhaft betriebene Oekonomiehöfe, der eine 
innerhalb der Klostermauern, der andere in Palmberg, ein 
ehemaliger Maierhof des Schlosses, versorgen die große 
Familie. 
Den quadratischen Grundstock des Klosters bildet 
immer noch das im Jahre 1687 erbaute Schloß. Zwei 
große unverändert erhaltene Prunksäle halten die Erin 
nerung an die Vergangenheit lebendig: der Fürstensaal 
nnd der Ahnensaal? 
') Vgl. Kurze Gesch. des Ordens v. d. Heimsuchung Mariens 
in Bagern. (Regensbg. ISIS E. S? ff.) 
*1 Vgl. Kunstdenlm. Bagernö l, 3., 2294. — Bagerlanö 11, 
(1900), 485 ff. mit Abbildungen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.