Volltext: Der Inn-Isengau 14. Heft 1926 (14. Heft / 1926)

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Die Herzöge Wilhelm und Ludwig verkauften im 
Jahre 1514 Schloß Zangberg mit allen Gütern und Ge 
rechtigkeiten an Ritter Degenhart Pfeffinger von 
dem benachbarten Salmanskirchen um 10000 fl Rheinisch, 
eingerechnet die 3000 fl, welche Jörg Trenbeck aus Zang 
berg liegen hatte. Am Sonntag Invocavit in der Fasten 
zwischen 11 und 12 Uhr mittags wurde der Kauf in der 
Ratsstuben in München abgeschlossen. 
Zangberg war damals „ein hübsch Schloß mit seinem vorhoff, 
alles nach vorteil wol erpauet, mit etlich clain menngeln am Dach 
und den Glesern. — Es hat umb das Schloß zwen Gräben, auch 
Weingarten, wurzgarten, paumpelzen nach ains Herrn gevallen, 
was er will machen. Es hat das Schloß zwei groß paumgarten 
etlich tagtoerct) toeit; am Krautgarten, darein pawt ein Herr Gawatz 
genug — und 2lrbais und prein, zwifl und gelb Rueben. Es hat 
hinter dem Schloß am lang gehulz, das Hag. Es .hat zw palm- 
berg ain Burgckstall,' ain viechetz und Blumbesuech gen Ampfing,- 
26 tagwerch wismad; ain guet Holzwachs am Taubental, 20 tag- 
werch weidt: Notwildgejaid und Vischerei samt dem Nidernjaidt 
und wildpcm." 
Aus den Klöstern Au und Gars bekam es jährlich 
„ain par vilzschuech zu Weihnachten." Außerdein bezog 
es den großen und den kleinen Zehent aus neun Pfarreien; 
derselbe „tuet in einer summa 400 fl." In der Hofmark 
hatte die Herrschaft die „wandl zu tädingen und zu straffen." 
Verbrecher wurden beim „Gnglhör am Falltor" dem Ge 
richte übergeben? 
Als Ritter Degenhart 1519 starb, fiel der halbe Teil 
von gangberg mit Salmanskirchen und Wildenhain an 
dessen Schwester Ursula, Aebtissin von Chiemsee. Die 
andere Hälfte erbte sein Vetter Hans von Herzheim; 
für die Witwe Degenharts waren bestimmte Rechte vor 
behalten. Die Aebtissin Ursula trat ihr Erbteil an die 
beiden Vettern, den genannten Herzheinler und Hans 
von Dachsberg ab; nur Schloß Wildenhain und 7 andere 
Güter behielt sie. Nachdem die Witwe Degenharts nach 
langen Verhandlungen mit einer Summe von 10000 fl 
und einer lebenslänglichen Rente sich hatte abfinden lassen, 
ordneten die beiden Vettern im Jahre 1520 ihr gemein 
sames Erbe in der Weise, daß der Herzheimer Salmans 
kirchen und Hans von Dachsberg ganz Zangberg er 
hielt; nur mußte der letztere zum Ausgleich der Erbteile 
fl Hauptstaatöarchiv, Neum. Ger. Lit. 1. fol. 243 ff.
	        
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