Volltext: Der Inn-Isengau 14. Heft 1926 (14. Heft / 1926)

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Sie waren ein aus Niederbayern gebürtiges Geschlecht 
und erscheinen seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts 
als te8tes, donatore8 und benelactore8 in den Urkunden 
der Klöster Baumburg, Gars, Au und Raitenhaslach, 
ebenso als Zeugen in den Urkunden der Erzbischöfe von 
Salzburg. Einige derselben erscheinen auch als mini8teri- 
ale8 (judices) von Salzburg mit der niederen Gerichts 
barkeit in Mühldorf. Um 1200 hat ein Nenricu8 judex 
de Harskirchen ein Gut in Aittenbach (Aidenbach bei 
Salmanskirchen) gekauft und dem Kloster Gars geschenkt. 
(Mon. B. I, 43). Daß sie im 12. Jahrhundert schon in 
Zangberg saßen, ist nicht gesagt. Doch dürften sie damals 
bereits in dieser Gegend begütert gewesen sein. Meine 
Ansicht geht dahin, daß sie ursprünglich in Palmberg an 
sässig waren. Sicher ist, daß sie hier einen alten Burg 
stall hatten. Die Ueberlieferung von einer ehemaligen 
Burg Harskirchen bei Ampfing* geht ohne Zweifel auf 
diese Tatsache zurück. Es scheint mir unwahrscheinlich, 
daß sie gleichzeitig auch in Zangberg einen Burgstall 
hatten; vielmehr liegt es nahe anzunehmen, daß sie ihren 
Sitz von Palmberg nach Zangberg verlegten. 
Für Zangberg sind sie zum erstenmale sicher bezeugt 
in einem Briefe vom Jahre 1304 „geben datz Zangwerich". 
In demselben bekennt Heinrich von Harskirchen, daß der 
Abt Ulrich von Raitenhaslach und sein Convent „von ir 
besundern trewn und lieb" gelobt haben, ihm bis zu 
seinem Tode und hernach seinem Bruder Hartprecht alle 
Jahre „zwen Brueder Schuech" zu geben (Mon. B. III, 
191). Dieser Brief ist die älteste bis jetzt bekannte Urkunde 
von Zangberg? 
Der letzte der Harskircher, Hartprecht, seit 
etwa 1370 Inhaber von Zangberg, war von besonderer 
') Vgl. Oberb. Archiv 4 (1842) E. 225 f. 245. 
2 ) Der Name Zangberg erscheint urkundlich auch in den Formen: 
Zangwerich; -werch; -werkch; -berg; -berch; tzangwerigk; Zangen 
berg ; Zamberg. Letztere Form ist jetzt noch im Dialekt gebraucht. 
Die Erklärung : Zangberg = Zang - Werk (nach der Tradition sollen 
hier „viele Schmiede" gewesen sein) ist naive VolkSethgmologie. 
Auch mit dem Geschlecht der „Zennger" hat der Name nichts zu 
tun. Förstemann denkt an lang; Vollmann an einen Flurnamen. 
Vielleicht bedeutet „Zangberg" nichts anderes als der zwischen zwei 
anderen „Bergen" liegende „Berg".
	        
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