Volltext: Der Inn-Isengau 12. Heft 1925 (12. Heft / 1925)

„H ohena u" uns vor Augen führt, näher auf diese 
Fahrt eingehen?) Die Merganerknecht, die dem aus 
Laufen gekommenen, mit 45 Gld. als höchstbezahlten 
angestellten „Schalter" Hans Afinger unterstanden, 
waren: ein Seiltrager, Bruckknecht, Unterleifl, Koch, 
Hilfruderer, Schintlkrumpcr, Schwemnierferge, Schtvcm- 
merbruckknecht, Steuerer, Hilfsruderer, Vorfahrer, drei 
Zillenführer, ein Machftaller, Vor- und Afterreiter, ein 
Asteraufleger und neun andere Aufleger. Zu diesen 
29 Mann kamen dann noch 27 Knechte mit 43 Rossen, 
die die letzte Strecke (von Schärding an) auf 49 an- 
ivachscn. Da für Roß und Reiter je 5 Gld. fällig 
waren und die vorgen. 29 Mann 367 Gld. insgesamt 
bezogen, machen diese Hauptposten 719 Gld. aus. Nach 
der Heimat dieser Knechte, zwischen Passau und Schär 
ding gelegen, ivurde die Hohenau in Schärding, woher 
man auch die teuren Schiffsteile bezog, oder in S. Ni- 
kola ob Paffau zusammengestellt und schwamm dann 
nach Klosterneuburg hinab. Sie muß aus sieben Schif 
fen, darunter drei großen bestanden haben: denn sieben 
Fahnen aus Taft, Schäter und Leinwand an weiß-blau 
bemalten Stäben werden von einem Schneider gefertigt. 
Die Bergfahrt vom „Einschlagen" in Klosterneuburg 
an bis Wasferbrug dauerte vom 13. April bis 15. Mai. 
Am 2. oder 3. des Wonnemonds bog man bei Passau 
in den Inn ein. In Wasserburg gab man den Merga- 
nerknechten auf zwei Tischen das gebräuchliche „Schied- 
mahl" und 10 Gld. „zu ainer Verehrung und Schied- 
trunk", nachdem sie, „als wir naufahrn wellen", IV2 
Gld. als die übliche „Letz" und dazu zwei Viertel Wein 
„zuni gottsnam" bekommen. Nun begann der Land 
transport nach München. Cs wurden aus den Land 
gerichten Wasserburg, Schwaben, Kling, Erding, Trost 
berg und Kraiburg 122 Bauern- und Pfarrerwägen auf 
geboten. Einem besonders großen Wagen mit dem 
2 ) Am eingehendsten hat über den Hohenaubetrieb auf 
dem Inn bis jetzt der Chronist der Nac! barstadt O. T. v. 
Hesner im Kapitel „Handel und Schiffahrt" seiner 1860 erschiene 
nen „Chronik von Rosenheim" geschrieben, wo auch eine Skizze 
zu finden ist.
	        
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