Volltext: Der Inn-Isengau 12. Heft 1925 (12. Heft / 1925)

— 49 — 
Wasserburg als früherer Jnnhasen 
Münchens. 
Von Staatsoberarchivar Dr. Mitterivieser, 
München. 
Ueber den Verkehr aus dem Iimstrom vor dem 
Bau von Eisenbahnen ließe sich ein ganzes Buch, schrei 
ben. Es soll aber hier nicht die Rede sein vom Durch 
gangsverkehr der Habsburgischen Länder auf dieser 
Wasserader, sagen wir vom Verkehr zwischen den 
Hauptstädten Innsbruck und Wien, vom Getreidetrans 
port aus Ungarn ins getreidearme Tirol, von der Wein 
fracht aus Oesterreich oder Welschland ins Bayerländ 
und dergl. Ich will auch schweigen von dem, !vas an 
der Wasserburger Lände für die Handelsleute der Stadt 
aus- oder eingeladen wurde, was an Baumaterial für 
die Stadt besonders die landesherrlichen Bauten auf 
dem Burgberg aus dem Gebirge die Wasserstraße her 
auskam. Ich will nur auf Grund von Rechnungen 
des Staatsarchivs Landshut') erzählen, was die Haupt 
stadt M ll n ch e n an dem ihr zunächst gelegenen Inn- 
hafen Wasserburg an Waren- und Personen- 
transporten seit dem ausgehenden Mittelalter ver 
ursacht hat. Der Natur dieser Quellen nach handelt 
es sich in erster Linie um Beförderungen im öffentlichen 
Interesse, sagen wir gleich für den Hofhält des Herr 
scherhauses. Diese Aufgabe darf deswegen allgemeine 
Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, weil das wirt 
schaftliche Gewicht eines Fllrstenhofes der Renaissance- 
und Barokzeit noch zu wenig gewürdigt ist. Da für 
die Versorgung des Münchener Hofes die fast nur 
flößbare, also nur abwärts schiffbare Isar versagte, 
mußte dafür meist der schiffbare Inn mit der nächsten 
Lände Wasserburg einspringen. 
Es handelt sich hier in erster Linie um die Rechnun 
gen der Kasten- und Mautämter der Inn- und Salzachstädte, 
soweit sie früher schon bayerisch waren, auch der Hofkästen 
München und Landshut. Dann um die Hofbauamts-, Hofreife- 
und älteren Hofzahlamtsrechnungen, endlich si:r die Zeit von 
Ferdinand Maria und Mar Emanuel um die Belege zu letzteren. 
Seltenere Archivalien u. Literatur sind immer eigens angegeben.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.