Full text: Der Inn-Isengau 12. Heft 1925 (12. Heft / 1925)

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Kufensalz nach Wasserburg von Burghausen her 
durch die Laufener Schifssmeister Gebrüder Leopo l- 
tinger. Vou Mitte Mai bis 1. August brachten sie 
auf sechsmal 90 „Pfund" 1 „Schilling" Kufen, was 
19200 Kufen °) darstellt. Dem Münchener Großzoll- 
ner mußten davon mit Fuhrwerken rund 13 400 Kufen 
zugefahren werden, abgesehen von den schier 1100 Ku- 
fen, die in der Stadt selbst an Bäcker und Fragner 
abgesetzt wurden. Da einmal 277 Wagen 3184 Kufen 
beförderten, kann man sich die großen Wagenkolonnen 
vorstellen, die damals die Straße nach München be 
völkerten. Lange Jahre hat dieser Versuch, das Salz 
zu Schiffe möglichst nahe an München heranzubringen, 
nicht gedauert, zumal es ausländisches Salz war, dessen 
Beförderung allerdings dem Kurfürsten vertragsmäßig 
oblag, was aber die Tatsache nicht beseitigte, daß er 
damit seinen Reichenhaller und Traunsteiner Solen 
selbst Konkurrenz machte. 
Sogar Fische kamen 1532 mit einem Schiffe von 
Burghausen nach Wasserburg: denn die Burghausener 
Kastenrechnung verrechnet einen Betrag „den schefrossen, 
die fisch gen Wasserburg gestiert. . 2 schaf hadern". 
Die Hofzahlamtsrechnung von 1577 sodann hat unter 
„Einzige Ausgaben" folgenden Posten: „Dem Mauttner 
zu Wasserburg Jacoben Heller abermals guetgethan, 
so acht Truchen Pamerantzen coßt haben, so zu der 
Appotecken und Kuchen alheer geantwort worden, 
104 fl." Diese Pomeranzen" waren wohl innabwärts 
gekommen. 
Kriegstransporte. 
Die steinernen Kugeln, die 1560 der Zeugmeister 
auf 17 Wagen von Wasserburg nach München fahren 
ließ, waren vermutlich auch zu Wasser von oben oder 
unten hergekommen. Auf Befehl des Obersten und 
Oberstzeugmeisters v. Grotta haben 1610 achzig Kloster 
rosse Geschütze nach München gefahren, die auch kaum 
aus dem allerdings befestigten Wasserburg stainmten. 
b) Die volle Salzkufe, die auf den Bildern des hl. Ru- 
pertus regelmäßig zu sehen ist, wiegt fast genau Ist-- Zentner 
der 74 kg.
	        
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