Volltext: Der Inn-Isengau 9. Heft 1925 (9. Heft / 1925)

- 8 - 
heit der Fahrzeuge und den Gefahren der Brücken 
pfeiler die Jahrhunderte hindurch nicht ohne Unglück 
abging, ist eigentlich selbstverständlich. Ich kann aus 
jedem der letzten vier Jahrhunderte über ein bis zwei 
solcher Unglücksfahrten berichten. 
In der 1718 gedruckten „tzistoria . . . Altötting" 
von Irsing-Scheittenberger ist unter den Wundern I 
S. 144 berichtet, daß schon 1528 an die hunderh 
Schwazer aus dem Inn nach Altötting fahren woll 
ten. Bei Kraiburg kamen sie in einen Sturm, 
der ihr Schiff an ein Brückenjoch warf, so daß es ein 
großes Leck bekam und die Wallfahrer stark gefähr 
det waren. Doch konnten sie alle am Gnadenorte Gott 
und seiner Mutter Dank sagen. 
In einem Exeniplar von Reithofers „Kurzgefaßter 
Geschichte der Stadt Wasserburg" fand ich am Schlüsse 
folgenden handschriftlichen Eintrag: „Den 19. Mai 1681 
verrichtete die sämtliche Gemeinde von W a s s e r b u r g 
Hren gewöhnlichen Kreuzgang nach Altötting. Im 
Hinabfahren auf dem Inn stieß das Schiff an eiir 
Joch der Brücke zu Kraiburg und scheiterte, wo 
nach dasselbe unterging und viele darauf befindliche 
Wasserburger ertranken, mehr als 30 an der Zahl." 
In .einer Bestandsverleihung der Taferne zu 
Griesstätt durch das Kloster Altenhohenau von 1773 ist 
gesagt, daß durch das .plötzliche Ableben der Wirts 
eheleute Wolfgang und Anna Maria Gramer, „welche 
den 18. abgewichenen Monats Iunii durch eine un- 
glickliche Creutz-Schiffarth nacher Altenötting initls 
Scheiterung des Schiffs unter der Brucken zu 
Cray bürg beede ellendiglich ertruncksn", eine Bor- 
ßnundschaft über die unmündigen Kinder notwendig 
wurde. Also, wieder die Kraiburger war die Unglücks 
brücke. Wer aber sonst an dieser Wallfahrt beteiligt 
war, konnte ich nicht finden. 
2. Dllrnegger erzählt im „Bayerland" 1914 S. 674, 
daß am Michaelistag 1762 ein Wallfahrtszug aus der 
großen Pfarrei Rohrdorf oberhalb Rosenheim auf 
dem Inn nach Elend am Fuße des Attlerberges fahren
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.