Full text: Der Inn-Isengau 2. Heft 1923 (2. Heft / 1923)

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rakteristisches Gepräge erhält das Ortsbild allerdings 
erst durch die Kirche, die mit ihrem schlanken, in gut 
abgewogenen Verhältnissen emporstrebenden gotischen 
Spitzturm, sowie ihrem mächtigen Schiff die Gegend 
weithin beherrscht. 
Ein Gang durch den Ort vertieft den fremidlichen 
Eindruck, den inan beim ersten Anblick von ihm em 
pfängt. Saubere, wohlgepflegte Häuser, nicht eng an 
einander gedrängt, sondern offen für Luft und Licht, 
vielfach in hübschen Gärtchen, lassen vermuten, daß hier 
zufriedene Menschen wohnen. Eines von ihnen ver 
dient besondere Beachtung. Es ist das am Platz vor der 
Kirche gelegene Wirtshaus Silbernagl „zum Schex", ein 
Galtstube im Wirtshaus Silbernagel „zum Sehe?" inISt. Wolfgang 
langgestreckter, zweistöckiger Bau aus dem 16. Jahrhun 
dert, der durch einen in die Straße vorspringenden gro 
ßen Erker ein eigenartiges Aussehen erhält. Tritt man 
von dem weiten, mit Steinfliesen belegten Hausflur 
in die Wirtsstube, so überrascht die malerische Wirkung 
des Raumes: der trauliche Erker ist vom Licht durch 
flutet, die geräumige Gaststube aber liegt in schummeri 
gen Halbdunkel. Rotglühende Geranien und dickleibige 
Kakteen stehen in den Fenstern, und an den Wänden 
hängen die kleinen Erzeugnisse bäuerlicher Volkskunst, 
ein altes Holzkruzifix und bunte Bilder in rauchge-
	        
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