Volltext: Jahrhundertfeier der Privat-Blindenlehranstalt in Linz 1824 - 1924. (11. Jahrgang. 5./9. Nummer)

5./9. Nummer Zeitschrift für das österr. Blindenwesen. Seite 55 
dem 100 jährigen Jubiläum der Anstalt einen Arbeitstag der 
Blindenlehrer zu veranstalten; dann begrüßte er mit Freude die 
erschienenen Vertreter der Unterrichtsbehörden. 
Landesschulinspektor Dr. Berger nimmt hierauf das Wort 
zu einer Begrüßung namens des Landesschulrates. Die Linzer 
Anstalt ist eine der ältesten Anstalten und hat viel gewirkt,, 
nicht nur für Oberösterreich, sondern auch für die anderem 
Länder. Wenn wir die Geschichte der Anstalt lesen, können wir 
erkennen, daß Linz lange'. Z'eit der Mittelpunkt des Blindenunter 
richtes gewesen ist. Linz hat erfolgreiche Tagungen der Blin 
denlehrer gesehen. Möge ein solcher Erfolg auch der heutigen 
Tagung beschieden sein! Redner wünscht, daß es in Bälde zu 
einem Anstalts'zwang für die Blinden kommen möge. 
Stadtschulinspektor Komik begrüßt namens des Stadt 
schulrates und beglückwünscht die Jubelanstalt zu dem Feste. 
In Vertretung des Kuratoriums gratuliert Kommerzialrat Schar 
müller dem Anstaltsdirektor zu seiner ausgezeichneten Lei 
tung der Anstalt. Weiter spricht der Präsident der Landeslehrer- 
kammer Weinbauer Glückwünsche- aus. Schließlich erhält 
noch Herr Schwager das Wort, welcher namens der israe 
litischen Kultusgemeinde und der oberösterreichischen Juden- 
schaffc die Anstalt, die seit Jahren einen so tüchtigen Leiter 
besitzt, beglückwüns cht. 
Direktor Bürklen beantragte die Absendung von Tele 
grammen an den Bundespräsidenten und an den erkrankten 
Bundeskanzler mit folgendem Wortlaut: 
„Präsidentschaftskanzlei Wien! 
Die anläßlich der Jahrhundertfeier der Linzer Blindenlehr 
anstalt versammelten Blindenlehrer und Blindenfreunde ent 
bieten dem Herrn Bundespräsidenten den Ausdruck ehrfurchts 
vollster Hochschätzung und Verehrung. 
P1 ening e r— B ürk 1 e n.“ 
Bundeskanzleramt Wien! 
Die zur Jahrhundertfeier der Linzer Blindenanstalt .versam 
melten Bliind|enlehrer und Blindenf'rieutnde drücken dem Herrn 
Bundeskanzler anläßlich des verabscheuung;swürdigen Attentats' 
innigste Teilnahme und die heißesten Wünsche zur baldigen 
Genesung aus. 
P1 e n i n g e r — Bür k 1 e n.“ 
Diese Begrüßungstelegramme wurden in nachstehender 
Weise erwidert: 
„Der Herr Bundespräsident war über diesen Beweis loyaler 
Gesinnung und freundlicher Aufmerksamkeit außerordentlich er 
freut und hat die Präsidentschaftskanzlei beauftrag^, seinen Dank 
der Direktion der Linzer Blindenanstalt bekanntzugeben. Die 
Präsidentschaftskain'zlei beehrt sich die Direktion zu ersuchen, 
hievon in geeigneter Weise alle bei der Tagung versammelten
	        
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