5./9. Nummer Zeitschrift für das österr. Blindenwesen. Seite 55
dem 100 jährigen Jubiläum der Anstalt einen Arbeitstag der
Blindenlehrer zu veranstalten; dann begrüßte er mit Freude die
erschienenen Vertreter der Unterrichtsbehörden.
Landesschulinspektor Dr. Berger nimmt hierauf das Wort
zu einer Begrüßung namens des Landesschulrates. Die Linzer
Anstalt ist eine der ältesten Anstalten und hat viel gewirkt,,
nicht nur für Oberösterreich, sondern auch für die anderem
Länder. Wenn wir die Geschichte der Anstalt lesen, können wir
erkennen, daß Linz lange'. Z'eit der Mittelpunkt des Blindenunter
richtes gewesen ist. Linz hat erfolgreiche Tagungen der Blin
denlehrer gesehen. Möge ein solcher Erfolg auch der heutigen
Tagung beschieden sein! Redner wünscht, daß es in Bälde zu
einem Anstalts'zwang für die Blinden kommen möge.
Stadtschulinspektor Komik begrüßt namens des Stadt
schulrates und beglückwünscht die Jubelanstalt zu dem Feste.
In Vertretung des Kuratoriums gratuliert Kommerzialrat Schar
müller dem Anstaltsdirektor zu seiner ausgezeichneten Lei
tung der Anstalt. Weiter spricht der Präsident der Landeslehrer-
kammer Weinbauer Glückwünsche- aus. Schließlich erhält
noch Herr Schwager das Wort, welcher namens der israe
litischen Kultusgemeinde und der oberösterreichischen Juden-
schaffc die Anstalt, die seit Jahren einen so tüchtigen Leiter
besitzt, beglückwüns cht.
Direktor Bürklen beantragte die Absendung von Tele
grammen an den Bundespräsidenten und an den erkrankten
Bundeskanzler mit folgendem Wortlaut:
„Präsidentschaftskanzlei Wien!
Die anläßlich der Jahrhundertfeier der Linzer Blindenlehr
anstalt versammelten Blindenlehrer und Blindenfreunde ent
bieten dem Herrn Bundespräsidenten den Ausdruck ehrfurchts
vollster Hochschätzung und Verehrung.
P1 ening e r— B ürk 1 e n.“
Bundeskanzleramt Wien!
Die zur Jahrhundertfeier der Linzer Blindenanstalt .versam
melten Bliind|enlehrer und Blindenf'rieutnde drücken dem Herrn
Bundeskanzler anläßlich des verabscheuung;swürdigen Attentats'
innigste Teilnahme und die heißesten Wünsche zur baldigen
Genesung aus.
P1 e n i n g e r — Bür k 1 e n.“
Diese Begrüßungstelegramme wurden in nachstehender
Weise erwidert:
„Der Herr Bundespräsident war über diesen Beweis loyaler
Gesinnung und freundlicher Aufmerksamkeit außerordentlich er
freut und hat die Präsidentschaftskanzlei beauftrag^, seinen Dank
der Direktion der Linzer Blindenanstalt bekanntzugeben. Die
Präsidentschaftskain'zlei beehrt sich die Direktion zu ersuchen,
hievon in geeigneter Weise alle bei der Tagung versammelten