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Zeitschrift für das österr. Blindenwesen.
5./9. Nummer
Der Vorsitzende bringt die Einladung 'zu dem vom 4. bis 7. August
1. J. stattfindenden 16. B.1 i nd e n woh 1 Fahr t s t ag e in Stuttgart zur
Kenntnis und beantragt die Gewährung 'eines' Zuschusses seitens des
.Zentralvereines, um einzelnen Mitgliedern die Teilnahme an diesem
Kongresse zu ermöglichen. Die längere,,Wechselrede über diesen Punkt
bringt schließlich die Annahme des Antrages Satzenhofer, wonach der
Zentral verein für diesen Zweck 1 4 Millionen Kronen bewilligt.
Die laut Beschluß der Ausischußsitzung vom 15. Mai 1. J. einbe
ruf ene Besprechung der Blindenvereine vom '28. Mai 1. J. zwecks einer
Arbeitsaufteilung und Teilung der Interessenge
biete hatte ein negatives Ergebnis, da unüberbrückbare grundsätzliche
Meinungsverschiedenheiten bestehen; während der Blindenverband den
Standpunkt der Zentralisation Vertritt, wollen einzelne .Vereine ihre
Selbständigkeit nicht aufgeben. Obmann B ick gibt namens des Blin
denverbandes die Erklärung ab, daß sich der Verband in die inneren
Verhältnisse der Vereine nicht einmengt, jedoch den Zeitpunkt für die
Kegelung einer Arbeitsverteilung nicht für gegeben erachtet.
Von der Aufklärungsschrift Niep eis über die Verwendung der
Blinden in der Industrie werden durch den Zentralverein 20 Exemplare
an einzelne Fabriksbetriebe' versendet.
Die nächste Ausschußsitzung wird für Donnerstag den 18. Sep
tember 1. J. angesetzt. Melhuber.
Blmden-Unterstützungsverein „Di© Purkensdorler“ in Wien V. In
der Generalversammlung am 16. Juni 1. J. erstattete Obmann
E. Uhl ausführlichen Bericht über die Vereinst,atigkeit im Jahre 1923,
aus der besonders die Aufwendungen für Unterstützungen an Blinde
(11.5 Millionen Kronen) und für das vom Verein erhaltene Musikalien
leihinstitut (fast 4 Millionen Kronen) hervorzuheben sind. In 159 Fällen
wurde Dienst und Arbeit an Blinde unentgeltlich vermittelt, Musikalien
in 4680 Fällen verliehen. Durch! eine einstimmig gefaßte Entschließung
wurde die Stellung; des Vereines' zum Verband der Blinden ver eine
Oesterreichs dahin festgelegt, daß der Verein dem Verbände nur solange
angehören wurde, als diesfer die Selbständigkeit des Vereines nicht
anzutasten und sein Interessengebiet nicht, einzuschränken versucht.
Verschiedenes.
Jugendschriftenstelle. Sitzung am 27. Juni 1924. Von den
„Höhlenkindern“ von Sonnleitner ist der 1. Band zum Verkauf,
der 2: zum Druck fertig; die Herstellungskosten — ohne Berücksichti
gung der Druckplatten, die allein fest zwei Millionen kosten — für.
beide Bände betragen 52.000 K, mithin der Kaufpreis für Blinden
anstalten 13.000 K. Von allen bisher erschienenen Büchern (Kinder-
reime, Kegentrude, Tannenwalds Kinderstube, Wiener Sagen, Heidedorf,
Grimm-Märchen) wurden nahezu 600 Bände verkauft, so daß schon jetzt
der Druck von Neuauflagen beschlossen werden mußte. In Vorbereitung
— zum Teil schon im Druck; —- sind Biene Maja, Sagen und Schwänke
aus Niederösterrich, Alt- und Neu-Wien, endlich Tierhelden von E.
Thompson-Seton. Nach einer langen Wechselrede über die Herausgabe
des „Fröhlichen Buches“ von Avenarius wird Prof. Zier fuß mit
der Zusammenstellung eines humoristischen Buches betraut. Fräulein
Jan da übernimmt die Vorbereitung eines 2. Bandes Grimmscher
Märchen. Der Ausschuß erglänzt sich durch) die Zuwahl des Frls.. B e c k e r.
Von den deutschen Blindenanstalten laufen 'zahlreiche, ungemein herzlich 1 ,
oft geradezu rührend anmutende Dankschreiben für die unentgeltlichen
Büchersendungen ein. Eine Anstalt schreibt, diese Bücher waren das
einzige, was sie ihren Zöglingen [unter den Weihnachtsbaum legen konnte.
Eine hohe Befriedigung für die JugendsChriftlenstelle, daß ihre Bücher
gaben in die Schwesteranstalten so große Freude bringen. A. Z.
Industriearbeit und Sehkraft. Aus New,-York wird uns ge
schrieben: Der von Herbert Hoover, dem ^gegenwärtigen Han