Volltext: Jahrhundertfeier der Privat-Blindenlehranstalt in Linz 1824 - 1924. (11. Jahrgang. 5./9. Nummer)

5./9. Nummer Zeitschrift für das österr. Blindenwesen. Seite 75 
Zibermayr, deutsche Blindenschule in Aussig, Blindenanstalt 
Berlin, staatliche Blindenanstalt Berlin-Steglitz, schlesische Blin 
denunterrichtsanstalt Breslau, Landes-Erziehungsanstalt für 
Blinde in Chemnitz, Provinzial-Blindenanstalt Paderborn, Blin 
denanstalt Still und Blindenanstalt Illzach bei Mühlhausen, Kö 
nigliches Blindeninstitut in Budapest, Deylsche Blindenanstalt in 
Prag, Klarsche Blindenanstalt in Prag, Fachlehrer Josef Kobafy 
Laibach, Blindenanstalt für Jugoslawien in Gottschee, Prälat 
Gabriel Fa'zeny, Abt zu Wilhering, Hofrat Dr. Franz Rimmer, 
Professor Dr. Ernst Konef, Rudolf Ritz namens' der Öberöster 
reichischen Kriegsblinden, viele Direktionen und Leitungen hie 
siger Mittelschulen wie Volks- und Bürgerschulen und zahl 
reiche ehemalige Zöglinge der Jubelanstalt. 
In einem Nebenraume befand sich eine geschichtliche Aus 
stellung, die die Gründung und Entwicklung des Blindeninstitutes 
in Bildern und in Schriften, sowie in sonstigen Dokumenten 
vor Augen führte. Es waren dort 'zu sehen die Bilder de^ 
Gründers Klein der ersten Blindenanstalt in Wien und von DL 
rektoren des hiesigen Blindeninstitutes, Büste und Tagebuch 
der blinden M. Th. v. Paradis, ferner Bücher und Schriften, 
welche über den Unterricht und die Erziehung der Blinden Auf 
schluß geben, Schriftproben von Blinden, die ersten Statuten 
des Institutes usw. Von Fachleuten und Laien wurde diese 
geschichtliche Ausstellung mit großem Interesse besichtigt. 
Die Festteilnehmer aus dem Fachkreise versammelten sich 
während der beiden Tage zu gemeinsamem Mittagessen und 
machten in den freien Stunden Ausflüge in die herrliche Um 
gebung von Linz. Jeder von ihnen schied von der lieben Linzer 
Anstalt mit den besten Eindrücken und herzlichem Dank für 
die genossene Gastfreundschaft. 
Der Heimgang Josef Labors. 
Ein Dreiklang von seltenster Reinheit hat zu klingen auf 
gehört, als Josef Labor am 26. April d. J. in das unbekannte 
Land sanft hinübergeschlummert war; ein Dreiklang, der sich 
zusammensetzte aus „Charakter, Begabung und Fleiß“. .Wer 
vermag zu entscheiden, welcher von diesen drei Teilklängen 
der hervorragendste im Wesen dieses selten großen Menschen 
ausgemacht hat? Jeder, der ihn auch nur flüchtig kannte, war 
von der geradezu elementaren Art dieser drei Faktoren, welche 
die Persönlichkeit Labors bildeten, schon begeistert. Charakter, 
Begabung und Fleiß. Die Größe, die Intensität, die Seltenheit 
jedes dieser Einzelteile kann vom Bewundener Labors getrost 
mit . Enthusiasmus hoch hinauf gepriesen werden, ohne daß er 
sich einer Uebertreibung schuldig macht, die ja dem Verewigten 
in Grund und Beden hinein verhaßt war. 
Wie jeder schöne Ton sich aus harmonischen Obertönen 
zusammenfügt, so schloß sich auch hier jeder Dreiklangston 
aus herrlichen Einzelteilen gehaltvollsten Obertönen zusammen.
	        
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