Volltext: Der Spaßvogel 1935 (1935)

Jcx. 2 — — 9 J 
Erste Hilfe bei Anglücksfällen. 
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Atemnot. Beschwerliches, krampfhaftes 
Atmen mit Unterftuͤtzung der Halsmuskeln 
Ruhigstellung und Hochlagerung des Ober— 
körpers, beengende Kleider lockern, frische 
Luft zufächeln. Starken Kaffee, Tee, 
KZognak. Brust mit Terpentinsöl einreiben! 
Senfteig auf Waden. Heiße Hand⸗ und 
Fußbäder mit Zusatz von Salz und Asche 
Ge eine Hand voll). Arzt rufen! 
„Atmung (künstliche). Sie ist die Nach— 
ahmung der natürlichen und bezweckt die 
Ausdehnung und Zusammenziehung des 
Brustkorbes, um frische Luft in die Lunge 
eindringen zu lassen. Man legt den Ver— 
unglückten flach auf den Rücken mit etwas 
erhöhter Brust, indem man ihm ein Kis⸗ 
sen, einen zusammengelegten Mantel oder 
dergleichen unterschiebt. Hierauf faßt man 
beide Arme am Ellenbogen, hebt sie sanft 
in die Höhe über den Kopf nach rückwärts 
und hält sie so zwei Sekunden lang fest 
(Nachahmung der Einatmung). Sodann 
ziehe man die Arme den gleichen Weg vor 
und drückt sie zwei Sekunden lang an den 
Brustkorb (Nachahmung der Ausatmung). 
Blitzschlag. Meist treten die Erschei— 
nungen wie bei Scheintoten auf. Künst— 
liche Atmung. Wenn Erfolg, erhöht (aber 
schmerzlos) lagern. Soweit möglich, Waͤsser, 
Limonade, Tee oder Kaffee einflößen. Et⸗ 
waige Verbrennungen behandle man wie 
später angegeben. Arzt beiziehen 
Blutungen. 1. Aus inneren Or— 
ganen (Magen- und Lungenblutungen): 
Mit erhöhtem und entblößtem Oberkör— 
per (nur bei eintretender obimach waag⸗ 
recht) ruhig lagern. 7 mschläge auf 
Brust (Magen). Vorsichtig kalies Wasser 
oder Eisstückchen schlucken lassen. Unbedingt 
für geistige und körperliche Ruhe sorgen. 
Arzt! — Nasenbluten: 538 Mimu—⸗ 
ten die Nase nahe dem Knochen stark zu⸗ 
halten, Hochhalten der Arme und Einat⸗ 
mung kalter Luft, kaltes Wasser schnupfen. 
2. Aus Wund en. In allen Fällen soll 
das Berühren der Wunde mit den Fingern 
vermieden werden. — Kleinere Schnitt-, 
Riß-und Quetschwunden: Baden 
n heißem Seifenwasser nur, wenn die 
Wunde stark verschmutzt ist. Verbandgaze 
auch Mullverband mit essigsaurer Ton— 
rdelösung, 1:8, getränkt) auflegen und 
nit Heftpflaster festkleben — Größere 
tark blutende (Schnitt-⸗, Stich⸗ 
und Schuß⸗)Wunden: Freilegen der 
Wunde nicht durch Entkleidung, sondern 
porsichtiges Aufschneiden der behindernden 
Zleider. Anlegen eines Rotverbandes bis 
zum Eintreffen des Arztes. Vermeidung 
on Abschnürungen. Mit dem Wickeln 
on Verbandsbinden ist an den vom Her⸗ 
en entfernten Ende anzufangen. — 
Bei Querwunden Füße anziehen, bei 
rängswunden gestreckt lassen. Bei Brust— 
vunden Hochlagerung, sonst Lage mit stark 
interstütztem Kreuz. Bei Schlagaderver⸗ 
etzung gegen das Herz zu abkuebeln. Jer 
Verband ist nach zwei Stunden für einige 
Sekunden zu loͤsen, darf aber nur eta 
oier Stunden überhaupt bleiben. 
Brandwunden. (Rötung, Blasen⸗ und 
Schorfbildung.) Bei brennenden Kleidern 
einhüllen in Decken usp. und am Boden 
valzen. Retter bei Hausbränden Kleider 
naßmachen! — Kleinere Verbren-⸗ 
rungen: Wundstellen mit Oel übergie— 
zen, Abschließen der Wunden von Luft 
Auflegen roher Kartoffeln) — S chwe⸗ 
zere Brandwunden: Anklebende 
Zleidungsstücke nicht entfernen. Beim Ent— 
olößen der Wundstellen also äußerste Vor⸗ 
icht. Die Haut nicht entfernen und in 
einer Weise zu reinigen verf uchen. Schmerz⸗ 
inderung durch Hochlagerung und Trocken— 
erband (Brandbinde) oder Bestäuben mit 
Mehl und darüber gewöhnlichen Wund— 
erband. Watte, mit Brandsalbe dick be— 
trichen, und Verband anlegen. Arzt! 
Erfrieren. Vorkommen besonders bei 
bewegter kalter Luft nach Ueberanstren— 
gung und nach Genuß starker Spirituosen. 
— Blau⸗, später Weißfärbung der Haut. 
7 Erstarrung. Aeußerste Vorsicht wegen 
Bruchgefahr erstarrter Glieder! Dem Kör⸗ 
per allmählich Wärme zuführen (auftauen).
	        
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