Volltext: Der Spaßvogel 1933 (1933)

aber do“ all“ zwoa glückli aus 'n Schnee 
außerg'arbeit, und beuteln und strampfen 
si hiazt a. 
„Geh' her, Nandl“, sagt, nachher, der 
Hiasl, „häng' di hiazt ein in mi, sunst 
bleibst wieder stecka. Is a Spitzbuab'n⸗— 
wetter dös! Wann's a, so furtwaht, kön— 
nen mir moring gar nit außerschau'n. — 
No, häng' di ein!“ 4 
„Schau', daß d' weiterkimmst, alter 
Narr!“ sagt aber de Nandl und stößt 'n 
Hiasl danni. „Einhänga wir i mi', daß 
d'e Leut was 3 red'n hätten! Geh' nur 
ug und mach an Pfad, i krall' schon 
nachi.“ 
Und der Hiasl geht voraus und d' 
Nandl hinten nach. Bald, is er nieder— 
kugelt und bald is sie dag'legen. Aber in 
aner Christnacht, wann's recht waht und 
schneibt, geht's amol nit anders. Wer kann 
denn dafür, daß 's liabe Christkindl- just 
mitten im Winter auf d' Welt kemma 
is? War's im Summer g'scheg'n, war's 
freili anders. 9 85 
.Wia der Hiasl und d' Nandl in. die 
Kircha kemma san, war dö schon g'steckt 
voll. Sö hab'n si aber do zu ihr'n gwöhn— 
lichen Platz durchdrängt. Freili hab'n d' 
Leut' brummt, aber dös is in der Kircha 
schon was G'wöhnlich's. , 
85 dauert nit lang, so schlagt's Zwölfe, 
da fangen am Turm alle Glocken zum 
Läuten an, der Herr Pfarrer geht zum 
Altar und am, Chor oben heb'n san 
zum Singen. Z'erst is natürli s Hochamt 
word'n und nachher hat der Hochwürden 
no' zwoa stille Messen g'lesen, weil am 
Christtag a jeder geistliche Herr drei Mes— 
sen lesen muaß. Dös is wegen der heili— 
gen Dreifaltigkeit, hab' i amol g'hört. 
Wia fleißi haben der Hiasl und d'e 
Nandl bet'“! Beim Hochamt freili nit, da 
haben sꝰ zuag'lost, weil ss am Chor gar 
so viel schön g'sunga hab'n, aber halt 
bei, die zwoag stillen Messen! Wenigstens 
a dreiß'g Vaterunser hat der Hiasl bet', 
wann nit mehr! Und d Nandl a so viel! 
Und extra hat, der Hiasl no' a Gebet 
bet' dös er si' selber aufg'setzt hat. Er 
is koa Dumma nit, da Hiasl, a balei 
nit, wann eahm a d' Leut' allerhand 
aufbringa. Das Gebet, das er si' selber 
z'samm'dicht hat, geht a soꝛ 
⸗⸗SHeiliges Christkindl, dös du, heunt 
Nacht wia a, Fechter von Haus, z' Haus 
gehst, aber nit betteln, sondern n Leuten 
was bringa tuast, kehr' a ein in mein' Hüt⸗ 
ten! J bin freili nit würdi, daß du ein— 
gehst unter mein Dach (no, dös hat si' 
der guate Hiasl ausgliecher!), aber geh' 
do' nit vorbei! Amen!“ 
. Wia die drei Messen alle aus san, 
gibt der Herr Pfarrer 'n Segen und die 
Leut pofeln beim Tor aussi. Dö Gruagaberi— 
schen gengan a und —. am Kirchenplatz 
seg'n s' eahnern Blaßl mit 'n Herrn Pfar— 
ger pein⸗ Baux im Schnee Nachrenna 
pieln 
„Du verdammte Beschtie!“ schreit der 
Hiasl. „Springt dös Hundsvieh da, um 
und laßts Haus alloan! Wart', du kriagst 
m'r a Boan! Schläg' kriagst, daß de di 
uit auskennst, und nachher, gib aͤ di n 
Schinder. Für was füatter' i an Hund, 
wann er auf d Nacht woas Gott wo 
umanander fliagt!“ 
Währenddem er dös g'sagt hat, hat 
der Hiasl an Schneeball'n g'macht und 
sein Hund damit auffig'worfa. Der fangt 
zum Heul'n an, ziagt m Schwaf ein und 
rennt hoam. Und wia dö Gruaber-Leut“ 
über eahnern Hof gengan, liegt dös Luader 
in seiner Hütten und macht so a unschuldigs 
G'sicht, wia wann's der bravste Hund von 
der Welt g'west wär.·.. . 
„Wart du!“ schreit 'n der Hiasl an 
und droht eahm mit der, Faust. „Heunt 
tua i d'r nix, aber morin! E'freu' di! 
Hiazt siad'n m'r uns a Fleisch und du 
kriagst an Schnechen, koa Boan! Hunds— 
viech, nixnutzig!s!“ — 
Wia s in's Zimmer kemman und a 
Licht macha, da seg'n ss. — o du grund— 
gügtig's, liabs Christkindl, du! — da steht 
auf 'n Tisch a — Vogelhäusl, und drin 
auf an Sprißl hockt — a, Gimpel! Der 
hat 'n Hiasl so freundli in's Gsicht 
g'schaut, wia wenn er hätt' sagen wollen: 
„Grüaß di Gott, Bruader!! 
„„Ah! Ah! Ah!“ schreit der Gruaber 
und reißt Augen und, Maul auf. „Da 
schau', Nandl, was uns“s Christkindl bracht 
hat! An, Vogel! Ah, Spektakel! Geh' 
her, liab's Weiberl, weil uns “s Christ— 
kindl nit vergessen hat, wollin m'r a auf 
'n Dank nit vergessen. Geh' her, beten 
Vu drei Vaterunser und 'nGlauben⸗-Gott— 
ater.“ 
„Was geht denn mi, der Gimpel an?“ 
sagt aber de Nandl. „Mir hat's 'n ja nit 
bracht! Bet — i tua daweil zum Kocha 
herrichten.“ .. . 
.Und d Nandl geht in die Kuchl und 
richt; zum Kocha her, und der Hiasl kniat 
si' im Zimmer nieder und bet'. War' 
zahm freili was anders liaber g'west, als 
der Gimpel, aber, mein Gott, und Herr, 
man muaß für all's dankbar sein. Wie der 
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