Volltext: Der Spaßvogel 1932 (1932)

lein, hauptsächlich aber um einen neuen 
Anzug zu tun, den ihm der dicke, protzige 
Patzenbäck vom Kirchdorf als nicht pas— 
send zurückgeschickt hat. Diesen Anzug, für 
den er weiter keine Verwendung hat, hofft 
er, um teures Geld an den Fremden los— 
zuschlagen und sich auf diese Weise seinen 
Anteil, an dem Tausender zu sichern. Er 
beredet ihn heimlich, mit ihm in seine 
Werkstatt zu kommen, wo er ihm nicht 
don euren Sitzen, indem daß ich euch auf— 
ordere, mit mir einzustimmen in den Ruf: 
Zeine Exzellenz von Inkognito soll leben 
divat hoch — und abermals hoch — und 
zum drittenmal hoch!“ 
Wie aber die Hochrufe verbraust sind, 
rs Meister Zwirndobler den Schöpsen— 
virt am Aermel: „Alsdann wenn der Tau— 
ender gewechselt wird, bekomme ich zwei— 
hundert Märklein für den Anzug nebst 
Aber in der Bank wird ihnen der Bescheid, daß die Wasserzeichen zwar 
echt, der Tausender aber dennoch falsch und keinen Pfifferling wert sei. 
nur den Anzug aufschwätzt, sondern auch 
den Bart schert, also daß, der Vagabund 
gls ein richtiger, großer Herr wieder im 
Wirtshaus erscheint — funkelnagelneu vom 
Scheitel bis zur Sohle wie der Tausender. 
Seht, ihr gescherten Bauernfünfer“, 
schreit der Schneider üͤber die Tische hin, 
Hleider machen Leute, und Kleider machen 
Schneider. Und wer, noch einen Zweifel 
hatte, daß unser hochwohllöblicher Hader— 
lump kein großer Herr sein könnte, dem 
— 
Zubehör und sonstige Ausstaffierung. Denn 
ihr seht wohl, was ich aus dem Haderlum— 
den gemacht habe, einen vornehmen Herrn 
Grafen von Inkognito. Hast mich, du Beu— 
telschneider? Und wenn du in die Stadt 
zum Wechseln fährst, willich auch dabei 
sein . ..“ 
Der Schöpsenwirt macht gute Miene 
zum bösen Spiel, damit kein Mißton in 
das frohe Getafel und Gezeche komme. 
Das aher, währt so lange, als der Wirt 
ein Fäßlein Bier und ein Fäßlein Wein
	        
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