Volltext: Der Spaßvogel 1931 (1931)

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»derin hingelegt hat. Und einen zweiten 
Keil von dem Brotlaib schiebt er in die 
Rocktasche für die sieben Kinder daheim 
und das liebe Weib, das ihm in Bälde 
ein achtes bescheren will. 
„Schickt Gott 's Haserl, schickt er auch 
's Graserl“, tröstet sich der Sauschneider 
„Was hast denn nur grad', Zaunede— 
rin?“ fragt der Sauschneider voll Mit— 
leid. „Hat dich auch etwas angegangen? 
Es ist eine ungute Zeit jetzt... Gestern 
mich und heut' dich.. Wo hab' ich denn 
meinen Haselstecken?“ 
„Es ist schon ganz aus der Weis'“, 
sagt die Zaunederin, sich 
erholend. „Gestern dich und 
heut' mich... Wie ich vor— 
hin in die Bodenkammer 
hinaufgeh', denk' ich mir 
schon, es wird dich doch 
nichts angehen heut'.. Und 
ich nehm' mir nicht einmal 
ein Licht mit, wiewohl es 
so finster ist in der Boden— 
kammer, weil ich alleweil 
hör', daß ein brennendes 
Licht die Geister erst recht 
anzieht.“ 
„Da hast recht, Zaun— 
ederin!“ bestätigt der Sau— 
schneider. „Das ist tausend⸗ 
mnal bewiesen, daß die Lich— 
ter die bösen Geister her— 
locken, weil sie nachher bes⸗ 
ser sehen zu ihren Lumpe— 
reien. Da ist ein Hackel⸗ 
sttecken schon besser wie eine 
Laterne oder ein Kerzen— 
leuchter. Denn was wahr 
ist, muß wahr sein...“ 
Im Herzen aber denlkt 
der Sauschneider: Hättest 
ein Licht gehabt, Zaunede— 
rin, dann hättest mir wohl 
kein so großes Trum Rauch— 
fleisch aus der Truhe getan, 
wie so... in der Finster— 
nis.. 
„Da darf ich noch von 
Glück sagen, daß, ich kein 
Licht nicht gehabt hab!?“ 
fragt die Zaunederin den 
maßgebenden Mann in Gei— 
stersachen, den Sauschneider. 
Ein Glück, so hoch wie 
ein Hausdach! Denn wer weiß, ob dich 
der Teufel nicht schon in tausend Fetzen 
zerrissen hätt,, wenn du ein Licht gehabt 
hättest .“ .. 
„Meinst? Meinst wirklich, Sauschnei— 
der? Nachher bringt mich kein Mensch mehr 
in die Bodenkammer hinauf um ein Ge— 
selchtes, wenn die Geschichte so ist...“ 
„Das kommt darauf an“, sagt der 
Und ich fang's Laufen an, was ich kann. Und lauf' 
und renn' — und die sechs Teufel springen auch, was 
sie können. 
m Gedanken an das Rauchfleisch, das ihm 
die Zaunederin eben von der Bodenkam— 
mer holt. 
Da stürzt die Bäuerin auch schon 
chreckensbleich zur Stubentüre herein und 
legt dem Sauschneider mit zitternden Hän— 
den ein Trum Geselchtes hin wie für 
sechs Drescher. Dann sinkt sie halbohn— 
mächtig auf den Schragen.
	        
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