Volltext: Der Spaßvogel 1931 (1931)

Reiben mit Schnee und nassen Tüchern 
n ungeheiztem l(erst später in geheiztem) 
Raum. (Wenn nötig, künstliche Atmung.) 
Kühles (200 0) Bad, dem langsam war—⸗ 
—B 
PMit Tüchern abreiben. Bett! Arzt rufen! 
Ertrinken. Nach der Bergung für Er— 
wärmung des Körtpers sorgen. Horizon— 
lale Lage. Mund und Nase reinigen. 
Künstliche Atmung bis der Arzt zur Stelle 
ist. Herzgegend Uopfen, Nase und Juß— 
sohlen üeln. Bei Einsinken in Eis: 
Arme ausstrecken (oder auf, gebeugten 
Armen stützen). Rettung: Stange, Seil 
oder dergleichen reichen. Auf (möglichst) 
langen Leitern oder Brettern zum Ver⸗ 
unglückten kriechen. Es kommt dies so— 
wohl dem Verunglückten als auch dem 
Reiter (durch die Gewichtsverteilung) be— 
sonders zustatten. 
Fremdlkörper. J1. Im Hals ESchlund, 
Kehlkopf, Luftröhre):“ Sofort Arzt rufen 
und inzwischen durch Kitzeln des Gaumens 
zum Brechen und Husten reizen. Arme in 
die Höhe heben, mit der Brust gegen 
eine Wand stehen und tüchtig auf den 
Rücken klopfen. — 2. In Nase und 
Dhr: Man unterlasse jeden Versuch, den 
Fremdkörper zu entsernen und verhüte, 
daß der Verunglückte selbst darnach bohrt. 
Meist dringt der Fremdkörper nur noch 
weiter ein. Sogleich zum Arzt! — 3. Im 
Auge: Oberes Augenlid über unteres 
ziehen, sanft über geschlossene Lider ge— 
gen inneren Augenwinkel streichen. Gelingt 
die Entfernung so nicht, halte man ein 
Streichholz auf, das Oberlid und stülpe 
dieses durch Ziehen an den, Wimpern 
darüber. Entfernung mit (feuchtem) Ta— 
schentuchzipfel. Wenn auch erfolglos oder 
der Fremdkörper in die Hornhaut ein— 
gedrungen ist, das Reiben vermeiden und 
zum Arzt schicken! 
Sitzschlag. (Sonnenstich.? Hitzschlag 
kommt nach übermäßigen Anstrengungen 
und bei großen Menschenansammlungen 
während, besoñderer Hitze vor. Künstliche 
Atmung! Möglichst im Schatten lagern. 
Ausziehen oder wenigstens Kleider öffnen, 
in nasse Tücher wideln oder Kopf und 
Brust mit kaltem Wasser begießen. Viel 
Wasser trinken lassen. Arzt! 
Knochenbrüche. Einrichtungsversuche un⸗ 
terlassen, da dies ausschließlich Sache des 
Arztes ist. Bis dieser kommt, Ruhigstel— 
ung. Kalte Umschläge. Bei Armbrüchen, 
wenn bequem, Arm in Schlinge. Wenn 
nötig, Stützverband (Schienen). Bei Bein⸗ 
hrüchen immer Schienen. Antiseptischer 
Wundverband, wenn Knochen bloß. 
Krämpfe (Epilepsie, Fallsucht). Vor 
Schaden durch das Um—sich-schlagen be— 
wahren. Bequeme Lagerung. Kleidungs⸗ 
tücke lösen. Während des Anfalles keine 
NRahrung oder Arznei eingeben. Bespritzen 
nit Wasser. Man bleibe beim Kranken, 
bis er ganz bei sich und wieder munter ist. 
Labung Verunglückter. Zur Erfrischung 
kühle Getränke: Frisches kaltes Brunnen— 
»der Quellwasser in kleinen Mengen; Sel—⸗ 
ters, Soda, Zuclkerwasser, Limonade aus 
Zitronensaft usw. Bei Schluckbeschwerden 
chlucken verhindern. Als Stärkung erre— 
zende Getränke: Champagner mit oder 
ohne Eigelb, Wein, 20 Hoffmannstropfen 
n 1 Löffel Wasser; einige Tropfen Sal— 
miak. auf 1 Löffel Wasser; schwarzer Kaf— 
fee, schwarzer Tee, 1 Schale Wasser (heiß! 
mit 122 Löffel Kognak und 1-2 Löffel 
Kakao. —8 
Ohnmacht. Horizontale Lage (even⸗ 
ruell Beine etwas höher als den Kopf), 
Kleider, soweit diese die Atmung d 
dern, lockern. Schläfen mit kaltem Wasser 
besprengen (mit Zitronen- und Essigwasser, 
auch Weingeist, einreiben). An Salmiak— 
geist riechen lassen. Füße reiben. 
Quietschungen. Hochlagerung und auch 
Ruhigstellung des gequetschten Gliedes. 
Feuchter Verband (kalter Umschlag) häu— 
sig (etwa alle zehn Minuten) gewechselt. 
Vergiftungen. Brechmittel (starkes Salz— 
wasser usw.) verabreichen. — Bei Ver— 
giftungen durch betäubende, Gif— 
de: Schwarzen Kaffee einflößen, Ueber— 
gießen mit kaltem Waslser, wenn nötig, 
rünstliche Atmung. — Bei Gasver— 
giftung: Sogleich an die frische Luft 
bringen. Gesicht (besonders Schläfe) mit 
kaltem Wasser (auch mit Köln. Wasser 
bermischt) einreiben. Wenn kein Lebens⸗ 
Wen— künstliche Atmung. Gewärmtes 
Bett. — — J— 
Verrenlung. Einrenkungsversuche un— 
terlassen! Ruhigstellung durch Stützver— 
band. Arzt!
	        
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