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und, mich umdrehend, mich in der Ge—
walt eines Menschen erblickte, der aus—
sah, als ob er eben erst dem Galgen
entwischt wäre.
„Was haben Sie hier zu suchen, Sie?“
fragte er mich mit seiner rauhen Stimme,
mich dabei tüchtig hin und her schüttelnd.
„Ich wollte ein bißchen im Mond—
schein spazieren gehen“, antwortete ich, be—
müht, meine Geistesgegenwart zu bewähren.
„Was?, Spazieren gehen? Vielleicht
spazieren Sie auch hier herein, wie ꝰ ent—
gegnete der Halunke, stieß die Türe auf
und zog mich in den unheimlichen Raum.—
Alle Insassen
der Scheune hör—
ten sofort auf zu
arbeiten und sthürz—
ten auf uns zu,
als sie mich erblick
ten.
„Was gibt es
hier? Was ist da
los?“ riefen sie.
„Ein Spion,
den ich draußen
herumschnüffeln
sah“, antwortete
der Mann, der
mich ergriffen
hatte.—
⸗⸗Er ist ein Rei⸗
sender, der gestern
ins Wirtshaus kam
und um Nacht—
quartier bat. Als
ich ihn zuletzt sah,
lag er ruhig in
seinem Bett“, er—
klärte der Wirt.
Nachdem er be—
auftragt worden J
war, auf mich acht zu geben, zogen sich
De anderen in eine Ecke der Scheune zu—
rück.
Ich. bemerkte, daß sie sich angelegent—
lich berieten, und es schien eine widtige
Sache zu sein, über die sie sprachen.
. Der, Mann, der mich bewachte, sagte
nichts. blickte aber finster drein. Die ganze
Zeit über, während ich mich in der Scheune
befand, hatte ich kein einziges Wort ge—
prochen. Ich wußte, daß das, was ech
Zuch sagen würde, mir aller Wahrschein—
lichkeit nach mehr Schaden als Rutzen brin⸗
den würde, und es war immer, mein
Grundsatz, in zweifelhaften und schwieri—
gen Fällen Schweigen zu beobachten. End—
lich schien die Beratung zu einem Ergeb—
nis geführt zu haben, denn der schwär⸗
zeste und schmutzigste Kerl aus der gan—
zen Bande trat auf mich zu und erklärte
mir ohne jede Einleitungg;:;::
„Wir werden Euch bald um die Ecke
bringen!“ ...
Ich zuckte mit keiner Muskel und
sprach kein Wort.
„Wir wollen Euch noch zehn Minu—
ten Zeit geben, damit Ihr Euch auf den
Tod vorbereiten könnt, denn tote Menschen
erzählen keine Geschichten mehr, und Ihr
sollt die Gnade ha—
ben, wählen zu
dürfen, ob Ihr er—
hängt oder erschos—
sen werden wollt.“
Plötzlich durch—
zuckte mich ein Ge⸗—
danke. Es fiel mir
etwas ein, das mir
vielleicht das Le—
ben retten könnte.
Ich mußte in einen
heftigen Lach⸗
krampf ausbrechen,
nur das konnte
mich retten, denn
ich wußte, daß ich
durch dieses wun—
derliche Gebaren
die Leute verblüf—
fen würde.
„Nun, er scheint
es ja sehr ruhig
aufzunehmen“,
sagte der eine.
„Er scheint zu
glauben, wir ma—
chen Spaß“, mein⸗
„Ihr seid Balzac?“ riefen alle aus.
te ein anderer. ————
„Er macht auf mich den Eindruck eines
Verrückten“, sagte ein dritter. —
Meine Antwort darauf bestand in
einem noch heftigeren Gelächter, als es
das vorhergehende warrr.
„Der Mann ist zweifellos verrückt“,
hieß es jetzt allgemein. V
Aber Jungens“, sagte ich, zum ersten
Male überhaupt sprechend. „Das ist der
beste Witz, den ich jemals erlebte. Was?
Hängen? Einen Kollegen hängen?“
„Einen Kollegen? Ihr ein Kollege?“
„Nichts weiter sonst“, war meine fkurze
Antwort.