sen. Maulhalten ist die Hauptsach' im Le—
hen, meine sehr verehrten Damen.
Ich bin mit den drei Abschraubstutzen
auf's Amtsgericht — heimlicherweis natür—
lich, weil man nicht alles an die große
Hlocke hängen soll — und sag' zum Amts—
richter: Herr Amtsrichter, sag' ich, da wären
drei Stutzerl, und die Lumpen, die wo dazu
gehören, die weiß ich auch ...
Aha, sagt der
Amtsrichter, das
sind gewiß wieder
der Ramsl Beni,
der Hasenberger Pe—
ter und der Mühl—
schlöpß Hias von
der Schönau. Die
sind gerichtsbekannt,
weil sie alle Jahr'
rzin paarmal zur
Anzeige kommen,
aber leider stets oh—⸗
ne Erfolg für uns.
Denn die Lumpen
haben stets ein Ali—
bi. So sehr wir
persönlich von ihrer
Schuld auch über—
zeugt sind, so kön—
nen wir doch nichts
machen, weil wir
nie den Beweis ha—
hen. Und ohne Be—
weis können wir
nichts machen.
Aber diesmal,
Herr Ametsrichter,
diesmal kriegen
wir den Beweis..
Haben Sie die
Delinquenten auf
frischer Tat ertappt?
Das gerade nicht,
Herr Ametsrichter,
aber ich hab' einen
anderen Beweis,
einen Beweis, sag'
ich Ihnen ... Aber laut darf ich's jetzt
noch nicht sagen, und bloß Ihnen will ich's
zanz heimlich anvertrauen, wie wir die
Lumpen kriegen...
AUnd ich zeige dem Herrn Amesrichter
einen Schimmer von dem Scheinwerfer,
der mir damals aufgegangen ist...
Ich sag Ihnen, dem guten Herrn ste—
hen die Augen heraus wie Salzbüchsel vor
lauter Verwunderung. Sie sind ein Pracht⸗
mensch, Herr Rauchbart, schreit er, und
abbusseln könnt ich Sie! In Ihnen ist ein
Kriminaler verloren gegangen, ein Detek—
tiv vom Schlage eines Sherlock Holmes.
Und außerdem wird's ein Hauptspaß.
Gut, am Verhandlungstag sitzen halt
die drei Lumpen da. Und die drei Ab—
schraubstutzen liegen als corpus delicti auf
dem Gerichtstisch.
Die Entlastungs—
zeugen wissen erst
recht nichts, als daß
die drei Lumpen
kreuzbrave Män—
ner,, treubesorgte
Familienväter und
musterhafte Land—
wirte sind, die im
Schweiße ihres An—
gesicht den Pflug
durch die vererbte
Scholle führen und
— ein Alibi haben.
Die Beweisauf—
nahme wird ge—
schlossn. —
Das Gericht
zieht sich zur Be—
ratung zurück.
Die drei Lum—
pen sitzen da wie
im Triumph — la—
chend und schnup—⸗—
fend. I
Denn ihre Un—
schuld ist wieder
einmal glänzend
erwiesen. Und die
Unschuld im Böh—
merwald — schnupft.
Nach kurzer Be—
ratung kommt der
Amtsrichter mit den
Schöffen in den
Gerichtssaal zu⸗
rück und verkündet
das Urteil:
Die Verhandlung hat für die Ange—
klagten nichts Belastendes ergeben. Das
Gericht hat sich vielmehr davon überzeugt,
daß die Beschuldigten sich des besten Leu—
mundes erfreuen, so daß es rätselhaft wäre,
wie sie immer wieder wegen Wildfrevel
auf die Anklagebank kämen. Auf Grund
der Beweisaufnahme sind die Angeklag—
ten freizusprechen. Die Verhandlung wird
hiermit geschlossen. Die Angeklagten kön—
„Rindviecht Wir verraten uns ja
selber!“