Volltext: Der Spaßvogel 1927 (1927)

wenn's kein Hirsch sein darf, a schwerer 
Sechserbock ist'is ganz g'wiß g'wesen ...“ 
„Bua, paß auf, wenn i' nachher auf 
die Pirsch geh' und der Bock steht mir net 
unter, nachher gibt's was! Lüg' mir net! 
Lüg i' net, lügt dei' Mutter net ...“ 
„Aber, Vater! Wie kannst denn du 
glauben, daß i' lüg'! 
Das wär' ja a 
Todsünd'. Wenn i' 
amal sag, a Sech— 
serbock war's, ganz 
a schwerer Sechser— 
bock, nachher ist's 
auch einer.“ 
„Vielleicht war's 
bloß a Has', 
Maxl? ...“ 
„A Bock is doch 
kein Has', Vater .“ 
„Wart', i' hol' 
mir jetzt den Stek— 
ken ...“ J 
„Laß den Stek— 
ken geh'n Vater! JI' 
bin schon z'frieden, 
wenn du mir wenig— 
stens den Hasen 
glaubst. Weißt, wie 
der aus den Stau— 
den g'schossen is, 
wie er mich g'seh'n 
hat. G'rad g'rissen 
hat's ihn. So a 
Mordslackl Has', 
wie sag' i denn nur? 
A Has' wie a 
Schampflampen ..“ 
„Und is der 
Has' auch weiß 
g'wesen wie der 
Hirsch?“ 
A Has' sag' i dir, Vater, wia a Schaflampl, 
a ganz a schwars ...“ J 
„Das sag' i dir, Maxl, wenn mir der 
weiße Has' net vor d' Büx kimmt, nachher 
kannst was derleb'n! Und lüg mir net! 
Lüg' i net, lügt dei' Mutter net ...“ 
„Ganz g'wiß, Vater, auf den weißen 
Has'n kann i schwö— 
ren! Und so ein 
Eid will g'schworen 
sein, Vater. Dös is 
fein gar net schön 
von dir, daß du 
mir net den wei— 
ßen Hasen glaubst, 
du, als mein Va— 
ter ..“ 
„Mach' keine 
Flausen, Marxl; i' 
sag' dir's zum letz— 
tenmal im guten: 
War's wirkli a wei— 
ßer Has' — oder 
war's bloß ein Wie— 
sel?“ 
„Hm .. Tüät'st 
mir das Wiesel 
glauben?“ — 
„Das käm' rst 
darauf an, was 's 
für a Farb g'habt 
hat. . . War's a 
weißes Wiesel?“ 
„Daneben 'trof⸗ 
fen, Vater, dös Wie— 
sel war rot, fuchs— 
rot.“ 
„Malefizhua, 
mistiger! Möchtest 
mich du schon zum 
Narren halten?! 
Wart i hilf dir! 
Wo hab' i' nur grad mein' Stecken? Lüg' 
i' net, lügt dei' Mutter net..“ 
„Net amal das rote Wiesel glaubst 
du mir, Vater. Das is traurig von 
einem Vater, der wo a Jager is ... Also 
laß ma das rote Wiesel laufen und sagen 
wir: es war g weiße Maus ·“·· 
„Du bist mir ein sauberer Zauberer! 
Ein anderer macht aus einer Mücken einen 
„J' lüg' ja aa net, Vater; i' erzähl' 
ja bloß, was i' heut' g'seh'n hab' im Wald 
auf dem Heimweg von der Schul·. 
„Freili! Was hätt' mich denn sonst 
so geblendet, wenns net das Weiße g'we— 
sen wär von dem Hasenbalg?“ 
„Maxl, i mein' alleweil, das war ein 
Wiesel —R .“ 
„Nein, Vater, a weißer Has' war's! Da 
laß i' mir den Kopf abschneiden! A Wiesel 
rauscht doch net so im Laub. Also kann's 
nur a Has' g'wesen sein, a schneeweißer Has'.
	        
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