Volltext: Der Spaßvogel 1927 (1927)

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Dünger ersorderten, wollte er schon in den 
nächsten Tagen mit dem Umgraben des 
Janzen Feldes beginnen lassen. Nur in 
seiner Gegenwart sollte gearbeitet werden. 
da konnte ihm der Schatz nicht entgehen. 
Betroffen und in ärgerlicher Verwun— 
derung blieb er plötzlich stehen. Das war 
a Hartmut Wagner, der dort mit einem 
Härtner etwas abzumessen und zu berech— 
nen schien. Seit er den verhaßten Kon— 
furrensen in den Staub getreten, war er 
zwar etwas versöhnlicher gesinnt, aber im— 
merhin, — was tat dieser freche Mensch 
auf seinem Felde! Herausfordernd auf sei⸗ 
nen Stock sich stemmend, betrachtete er eine 
Weile mit fragenden Blicken seinen Nach— 
bar. Da trat zu seinem Erstaunen Herr 
Wagner auf ihn zu und meinte: 
„Ich glaube, Herr Lampl, ich habe 
einen besseren Kauf gemacht, als Sie. Hätte 
zwar den kleinen Acker dort neben dem Ih⸗ 
en auch gerne gehabt, um die Sache im 
großen betreiben zu können, aber Ihr Ge— 
bot ging mir doch zu hoch. Und da Sie 
sich gleich entfernten, so erwarb ich her— 
nach noch dieses weit größere und schönere 
Feld, aus das ich es von Anfang an ab— 
gesehen hatte, zu sehr wohlfeilem Preise.“ 
Lampl starrte den Sprecher an, als habe 
er einen Irreredenden vor sich. „Was fällt 
Inen, denn ein, diesen Acker hab' doch 
„Sie täuschen sich. Er kam erst nach 
Ihreimn Fortgang zur Versteigerung. Sie 
haben jenen schmalen Streifen dort links 
ersteigert. Sie wußten doch, daß die Eschen— 
ohrs zwei Felder am Haidenrain hatten.“ 
„Zwei allerdings, aber von diesem war 
doch die Rede, als ich kam,“ stieß Lampl 
tonlos und am ganzen Leibe zitternd, her— 
bor. 
„Durchaus nicht. Sie waren offenbar 
re ausgeregt. daß Sie es gar nicht bemerk— 
en.“ 
Der Geizhals, in allen seinen Hoff⸗ 
nungen 'betrogen, schlug sich vor die Stirne. 
„Unmöglich, das kann nicht sein. Es wäre 
a entfetzlich!“ Er war einer Ohnmacht 
nahe, seine Kniee wankten, alle Farbe war 
aus seinem Gesichte gewichen. 
„Wenn Sie mir nicht glauben, so ge— 
hen Sie, bitte, aufss VRathaus und erkun— 
digen sich.“ 
„Nein, nein, — es ist nicht wahr, Sie 
betrügen micht Aber ich werde mir so— 
gleich Gewißheit verschaffen.“ Von, Fie— 
berschauern der Angst geschüttelt, stürzte 
er davon. 
Doch der Auktionator konnte nur die 
Aussagen des Nachbars bestätigen. „Es 
tut mir leid, Herr Lampl, — aber Sie 
waren im Irrtum. Herr Wagner hat das 
größere, Sie das kleinere Feld erworben, 
Rückgängig zu machen ist da nichts. — Was 
geschrieben ist, ist geschrieben. Und Sie 
müssen die volle Kaufsumme zahlen.“ 
In wenigen Minuten rannte Herr 
Lampl mit gluͤhendem Kopfe abermals nach 
dem Haiderain zurück. Er mußte den grö— 
zeren Acker, den er im Traume gesehen und 
auf dem das Stieglitzsche Schloß gestanden, 
haben, und wenn sein letztes Geld darauf 
zing. Der Gärtner war gegangen, aber 
harimut Wagner war noch auf dem Felde. 
„Sie haben wahrhaftig recht gehabt,“ 
keuchte er, — „ein ärgerliches Mißver— 
ständnis. Aber, was wollen Sie eigentlich 
mit dem Felde?“ *8 
„Ich sagte Ihnen ja, — daß dasselbe 
einen Schatz enthalte.“ J 
Franz Seraph Lampl wischte sich den 
Angstischweiß von der Stirn. „Sie wissen. 
Sie wollen“ 
„Ich will hier eine Spargelpflanzung 
nach dem Muster der Ihren, doch in grö— 
ßerem Maßstabe anlegen. Sie wird sich 
brillant rentieren.“ I 
„Das meinten Sie mit dem Schatze?“ 
Ein neuer Hoffnungsstrahl zuckte durch 
Lampls Seele. Er wußte nichts! Dann 
mußte es ihm doch noch gelingen, das Feld 
zu bekommen. „Aber ich brauche den Acker 
selbst, — auch ich will meine Anlage ver— 
größern, — und ich zahle Ihnen im vor— 
aus allen Profit, den Sie davon erwarten.“ 
„Unmösöglich. Ich habe noch einen an— 
deren Grund. Sie sollen es wissen, Herr 
Lampl. Ich möchte demnächst heiraten. Und 
ich habe meiner Braut versprochen, uns 
hier ein kleines Gartenhaus zu erbauen.“ 
„Aber das können Sie ja auch auf 
meinem Lande,“ — stöhnte Herr Lampl, 
— „wir tauschen einfach, und ich entschä— 
dige Sie natuͤrlich reichlich “. 
Wagner zuckte die Achseln. „Geht lei— 
der nicht. Meine Braut hat sich den Platz 
mit mir bereits gewählt. Ihr Feld liegt 
vier tieser und bietet auch keine Aussicht.“ 
„Aber wer ist denn Ihre Braut, — 
wenn man fragen darf?“ — Herr Lampl 
klammerte sich an eine neue, letzte Hoff— 
nung. Vielleicht war das Mädchen zu be— 
wegen, von ihrem Gartenhausideale abzu— 
stehen. „Und wann wollen Sie heiraten?“ 
„Das hängt von den Umständen ab. 
Einsiweilen habe ich noch nicht die Zu—
	        
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