Volltext: Der Spaßvogel 1927 (1927)

Bauernregeln— 
Januar. 
Tanzen im Januar die Mucken, 
Muß der Bauer nach dem Futter gucken. 
Pauli Bekehr', Futter halb hinum, halb herum. 
Neujahrsnacht still und klar * 
Deuten auf ein gutes Jahr. 
Fabian und Sebastien B 
Tut der Saft in die Bäume gahn. — 
Februar. 
Wenn's an Lichtmeß stürmt und schneit, 
Ist der Frühling niceht mehr weit, 
Ist es aber hell und klarrr 
Gibt es ein spätes Frühjahr. 
Mattheis bricht's Eis, hat er keins, 
Dann macht er eins. 
Lichtmeß im Klee, Ostern im Schnee. 
Maärz. 
Märzenstaub bringt Gras und Laub. 
Märzenschnee tut Obst und Weinstock weh. 
Märzenferkel, Märzenfohlen, 
Alle Bauern gerne wollen. 
Maria Verkündigung 
Kehren die Schwalben wiederum. 
April. 
Donnert's im April, — 
Ist's der Bauern Will. 
Aprilregen — Gottes Segen. 
Ist Markus kalt 
So ist auch die Bittwoche kalt. 
Regnet's in die Osterglocken, 
Ist der ganze Sommer trocken. 
Maiĩi. 
Maienregen, großer Segen. 
Wenn St. Arban lacht, weinen die Trauben. 
Maikäferjahr — ein gutes Jahr. 
Maifrost tut allen Früchten schaden. 
Schreit der Pfau lang in der Nacht, 
So regnet's bald. 
Ein Schwarm im Mai, ein Fuder Heu. 
Ein Schwarm im Jun', ein fettes Huhn. 
Ein Schwarm im Jul', ein Federspul. 
Scheint am St. Peter Sonnensche in, 
Trinkt der Müller lustig Wein. 
Wenn's an Johanni Regen gab. 
Fallen die Nüsse vom Baume hexab. 
Vor Johanni kein Gerstenlob. 
Wie Medard sich zeigt 
Die Ernt' verstreicht. 
Junmiã. 
Juli. 
Ist's zu Jakobi hell und warm, 
Macht zu Weihnacht den Ofen warm. 
Wie Maria übers Gebirg geht (2. Juli). 
So kommt sie nach 40 Tage wieder. 
Hundstage klar, geben ein gutes Jahr. 
Wie's an St. Margarethen regnet, 
So regnet's vier Wochen lang. 
Augqust. 
Wie Bartelmä sich hält, 
Ist der ganze Herbst bestellt. 
Wenn's im August stark tauen tur, 
Bleibt gewöhnlich 's Wetter gut. 
Winter lang weiß, 
Sommer lang heiß. — 
Im Herbst der Bartelmann — 
Hängt an die Hopfendollen dran. 
September. 
Aegidi sä's Korn, wart' nimmer bis mor'n 
Wie an Sankt Aegidius, 
Vier Wochen das Wetter bleiben muß. 
Maria Geburt, fliegen die Schwalben furt 
Wenn Michaeli Nord und Westwind weh 
Ein harter Winter zu erwarten steht. 
Wenn Buchenfrüchte geraten wohl, 
Nuß und Eichbaum hängen voll, 
Folgt ein harter Winter drauf. 
Fällt der Schnee mit großem Hauf. 
An Gallus hau' ab den Kohl— 
Er schmeckt dann im Winter trefflich wohl 
Auf St. Gall — bleibt die Kuh im Stall. 
Ist Simon und Juda vorbei — 
Rückt der Winter herbei. 
Oktober. 
November. 
Kommt St. Martin mit Winterkält, 
Ist's gut, wenn bald ein Schnee einfällt. 
Man hat ihn lieber dürr als naß 
So hält sich's auch mit Andreeas. 
Wenn die Gänse um Lichtmeß auf dem Eise steh'r 
Müssen die Weihnachten im Kote geh'n. 
Andreas Schnee tut dem Korn weh. 
Dezember. 
Weihnachten Schnee — 
—A ·w *8 
Finstere Metten, lichte Scheune, 
Helle Metten, dunkle Scheune. 
Auf Barbara die Sonne weicht, 
Zu Luzia sie wieder schleicht.
	        
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