Volltext: Der Spaßvogel 1922 (1922)

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Der Sepp vermißte seiner Mutter Liebe 
chwer. Aber er sagte nichts. Sein Ge⸗— 
icht wurde finster, verschlossen. Nur ab 
und zu wollte sich ihm eine Träne ins 
Auge stehlen, die er aber immer wieder 
perschluckte. — 
Gleich zu Anfang des Krieges mußte 
der Valentin hinaus ins Feld. Gar 
sapmis war der. Abschied von Mutter und 
Sohn. 
Auch der Sepp wurde einberufen. Der 
Zepp hatte weit weg 
von der Heimat in 
Dienst gestanden 
und hatte die Mut— 
der lange nicht mehr 
zesehen. Zu ihrem 
Pamenstage und zu 
Weihnachten hatte er 
hr immer eine Kar— 
de geschickt, aber 
tur einmal eine 
sdarte als Antwort 
erhalten. 9 
Wie erschrak nun 
Rie Seph', als eines 
Tages der Sepp vor 
hr in ihrer Stube 
tand. „Muatter“, 
sagte er, ein wenig 
erlegen, den Hut 
zwischen den Fing— 
gern drehend, 
Muatter, ich bin 
kommen, ich hab' 
dich noch einmal se— 
hen wollen, eh' vor 
es 'nausgeht.“, 
Die Seph' wußte 
erst keine Antwort. 
Nach einer Weile 
sagte sie: „So so!“ J V 
ind sah dabei for— Mei Mutter, 's ist ja noch Zeit, 
chend in sein Ge⸗ vielleicht fallt jeßt ein bißl Lieb' für 
icht. Ja, ganz wie mich ab“ 
ein Vater sah er J 
zus. Nur — und jetzt zog es der Seph' 
lüchtig durch den SinnSo anschauen 
jat, mich der Ferdl nie können, wie der 
Zub. Bis jeßtzt hatte sie auch von dem 
Sepp noch nichts Schlechtes gehört. Aber 
X war jg immer weit weg, da wußte 
sie nichts Näheres. „Na, komm' halt gut 
urück“, sagte sie, 's wird scho' recht 
verden. Und wenn auch —“, der Sepp 
chwieg einen Moment, und fügte daun 
hinzu: „Um mich ist ja kein Schad' 5 
— Ein wenig verlegen wurde da die 
Seph'. „Sollst net so reden“, sagte sie 
betlommen. „Und laß halt einmal was 
hören von dir“. 
„Wenn ich 's dabei zu was bring', 
dann schreib' ich dir. Sonst —; ja sonst 
hast du und ich, hab' nichts davon. Und 
vielleicht bring' ich 's zuweg', daß du jetzt 
doch einmal eine Freud' hast an mir.“ 
Der Seph' hatte es einen, Ruck ge— 
geben. Jetzt saß sie schon wieder unbe— 
weglich. Aber plötzlich hielt sie dem Bur— 
schen die Hand hin. 
„Red' net so. Ver— 
giß halt, was war.“ 
„Mei Muatter, 
vergessen — das 
bring' ich net fertig. 
Aber na ja — du 
hast halt net g'⸗— 
wußt, ob ich ein 
rechter Mensch bin, 
drum bös' kann ich 
dir net sein. Und 
)rum bin ich 'kom— 
men. Und dann — 
eines hat mich halt 
immer ein bißl trö— 
stet. Ich hab' dein' 
Nam'; ich, heiß' 
Sepp. Schau, hab' 
ich mir g'sagt, gern 
muß dich d' Muat— 
ter doch einmal g'⸗— 
habt haben, sonst 
hätt' sie dir net 
ihr'n Namen geben. 
Wann ich auch noch 
nichts g'wußt hab' 
von deiner Lieb', 
weil ich noch zu 
klein war. Und dar⸗ 
um sag' ich mir jetzt: 
Vielleicht kannst dir 
die Lieb' der Muat— 
tder wieder gewin— 
nen. Und drum — 
ich geh“, gern Muagtter, ich geh' mit 
Freuden. Zu was bin ich halt jetzt doch 
nutz! Und nun b'hüt dich Gott, Muatter, 
ich schreib' schon einmal, wann —“; er 
preßte die ihm gebotene Hand und es 
schien, als wolle er sie nimmer loslas— 
sen. Mit einem Ruck riß er sich dann 
los und ging. — 
Im heftigsten Gefecht standen sie ne— 
beneinander, der Valentin und, der Sepp 
Es war Zufall gewesen, daß sie derselben 
Kompagnie angehörten. Sie hatten selten 
4*
	        
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