Volltext: Der Spaßvogel 1921 (1921)

Fauge tauchen lassen alles mit rosenfar⸗ 
denen Bändern zugebunden und mit Tan⸗ 
swelagr verziert. Aber die Zweige sor 
welt und braun und verlieren alle Na— 
ßeln. Wie ist das denn?ẽ? 
„Ja, Schatzi; die haben eine weitere 
Neise machen mussen, als mein Tannenbaum, 
der nur von Nordamerika lommt, und auf 
ange nicht so vornehme Weise: unsere 
Thristtanne war in Eis verpadt und konnte 
ig der Aequatorhitze troßen. Aber eine 
wierige Sache war es. Zudem haben 
rich die Kerls heute warden lassen; spät 
erit habe ich sie herausbelo mmen. Ich 
mußte mir Leutnaut Pequeta noch zur 
Zalfe herbeitelephonieren und mir von ihm 
achher noch mein Bäumchen schmücden 
delfen lassen “·“· — 
Gutmutig bewundert dann Alfred Seb⸗ 
— ä——— 
Den Christtanne. „Potztausend, Liebling! 
Do sieht man doch. wie Frauen sich zu 
delfen verstehen! Aber im ersten Jahre, 
vo. du mieinetwegen soviel entbehren mugt. 
achtserinnerung verzichten ·“· 
Gerührt nimmt er ihre lIeinen Arbei⸗ 
ben entgegen und kühßt die seren Hände, 
de sich so für ihn geplagt haben. „Das 
It aber zu viel für mich““ — 
Still und groß it die Trovennocht 
zufgegangen. Vom tiefblauen Sammet des 
e schauen die Eterne in ruhi⸗ 
er Pracht und Schönheit. Rötlich bleich 
Zuchtet die Sichel des Mondes herab auf 
Re ferne Gebirgskette des Corcovpado, das 
Aum bewegte Meer und den Pao be As— 
Atar, der heute wpixklich wie ein vrie⸗ 
er Zuderhut quslieht. 
Aluf der Veranda des Ueinen Lande 
—5 lehnt Hedwig an der Brust des 
allen und schaut it ihm hinauf; „Wie 
bön, wie schoͤrm Nichts ist doch der stil⸗ 
en WMajestaͤt einer solchen wunderbaren 
Sommernacht vergleichdar ··· 
So weich. so hingebend, hat Alfred 
sein Weib noch nie gelsehen. 
„Siehst du, Lieb; anders, fremdartle 
— it dies Land als unser geliebteg 
eutschland; aber — minder schön. Auch 
du wirst die Schattenseiten übersehen lernen 
Ind bedenken, daß auch daheim die Rosen 
Dornen tragen. “ 
„Auqch in Deutschland tragen die Rosen 
Dornen,“ wiederholt Hedwig. Und dann 
schmiegt lie sich inniger an des Gatten Vsuin 
„In der Heimoat“ — sie betont das Wort 
ark — hätte ich wohl glücklich, dornen⸗ 
os gluglich sein Lönnen. Jeszt will ich es 
sein? Die Beimat it, wo der Siebsts 
weilt; die Heimat ist, wo man liebt und 
geliebt wird, die Heimat ist bei dir!“ 
Whrend in Deutschland die Gloden 
zur Mette rufen und aus den Fenstern die 
hrennenden Lichterbäume scheinen, zieht die 
Christfreunde guch durch die Herzen sder 
beiden Deutschen in der Villa in Bota— 
fago. Durch die danne Luft der Tropen 
ingen liebliche Weihnachtslieder, wie sie 
jenseitz des Erdballes aus tausend from— 
men Kehlen dringe. 
Gludselig zieht Afred sein junges 
Weib an sich und in seiner Brust jubelt es 
D du F fröhll che, v du — selige, J * 
Gnadenbringende Weihnachtszeit. 
—— 
Grabinschristen. 
Zier legt beßraben unser Organist. 
Warum Weil er gestorben ish. 
Er lobte Gott zu allen Stunden,. 
Der Stein ist oben und er liegt unden. 
(Mies bei Hall. 
* 
In diesem Grab liegt Anich Peter, 
Tie Frau begrub man hier erst später, 
Man hat sie neben ihm begraben, 
Wird er die ewige Ruhz nun haben? 
Mei Rauris.. 
Hier legt der reiche Lederneister 
Zatriz Gandelhofer tzat er. 
At seidene Strümpf und Riebershuh 
Ging er ein in die ewige Ruhgt 
n Wluneh 
Der Tod dommt oft von ungefähr, 
Fewsöhnlich von hinten he.. 
Fin Baumstamm fiel gauf seinen Bauch 
Thriß seut um ein Vater umder auct
	        
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